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Google Maps streicht Funktionen: Was Nutzer jetzt wissen müssen

Ein warm erleuchtetes, natürlich wirkendes Szenario, in dem eine Person mit einem Smartphone glücklich vertraut durch eine lebendige Stadtlandschaft navigiert, umgeben von sanftem Tageslicht und urbanen Details, die die bevorstehenden Veränderungen in digitalen Kartenfarben und Wegen symbolisieren.

Google Maps steht vor einer umfassenden Neugestaltung – mit Folgen für Millionen Nutzer weltweit. Besonders zwei Funktionen, die viele Anwender regelmäßig nutzen, werden bald eingestellt. Wer seine Daten behalten will, sollte jetzt handeln.

Was ändert sich bei Google Maps?

Ab dem 1. Oktober 2025 nimmt Google signifikante Änderungen an seiner Maps-Plattform vor. Im Fokus stehen die Abschaltung der Funktionen „Gespeicherte Inhalte“ (insbesondere gespeicherte Orte in Listenform) und die Entfernung von Followern in öffentlichen Profilen. Diese Maßnahmen betreffen primär Nutzer, die Maps nicht nur für Navigation, sondern auch zur Planung von Reisen, zum Teilen von Empfehlungen und zur sozialen Vernetzung verwendet haben.

Laut einer offiziellen Ankündigung von Google (Quelle: support.google.com/maps), werden folgende Funktionen entfernt:

  • Alle Listen mit gespeicherten Orten, wie etwa „Möchte ich besuchen“ oder „Favoriten“, die nicht regelmäßig genutzt wurden, werden gelöscht.
  • Follower von öffentlichen Google-Maps-Profilen werden entfernt. Auch die Möglichkeit, anderen zu folgen, wird abgeschafft.
  • Rezensionen, Fotos und Bewertungen bleiben erhalten, jedoch werden personalisierte Kartenansichten und Social-Features stark eingeschränkt.

Begründet wird der Schritt mit dem verstärkten Fokus auf „gezielte Nutzererlebnisse“ und der Vereinfachung der Dienste.

Warum sind diese Google-Maps-Funktionen relevant?

Viele Nutzer verwenden Google Maps weit über den reinen Navigationszweck hinaus. Laut einer Studie von Statista aus dem Jahr 2024 speichern rund 41 % der deutschen Smartphone-Nutzer regelmäßig Orte in Google Maps zur späteren Verwendung – sei es zur Reiseplanung, für Restaurantempfehlungen oder zum Erkunden neuer Städte. Besonders Vielreisende und Content Creator profitierten bisher von der Follower-Funktion, um kuratierte Karten und persönliche Tipps zu teilen.

Mit über 1 Milliarde aktiver Nutzer pro Monat ist Google Maps nach wie vor eine der meistgenutzten Geodienste weltweit (Quelle: Alphabet Q1 Earnings Report 2024). Die Integration mit Gmail, Google Trips, Google Kalender und Fotos trug maßgeblich zur Beliebtheit der Plattform bei.

Der Wegfall der Follower- und Listen-Features könnte somit nicht nur die Usability für Privatnutzer, sondern auch für lokale Unternehmen und Influencer im Bereich Reise tiefgreifend verändern.

Welche Daten sind betroffen – und wie kann man sie sichern?

Vor allem drei Kategorien von Nutzerdaten sind potenziell betroffen:

  • Gespeicherte Orte in benutzerdefinierten Listen – darunter auch versteckte oder privat angelegte Sammlungen.
  • Follower-Informationen – inklusive der Historie, wer wem folgt, samt personalisierter Updates.
  • Öffentliche Empfehlungen – diese bleiben zwar erhalten, werden aber nicht mehr einem sozialen Profil zugeordnet.

Google empfiehlt, persönliche Inhalte rechtzeitig zu exportieren. Dafür stellt das Unternehmen das Tool Google Takeout bereit (takeout.google.com), mit dem sich alle Daten im JSON- oder CSV-Format herunterladen lassen. Dies gilt auch für Bewertungen, Rezensionen und Fotos.

Praktische Tipps: So sichern und verwalten Sie Ihre Maps-Daten

Wenn Sie von den Änderungen betroffen sind, helfen folgende Maßnahmen:

  • Export aller gespeicherten Listen über Google Takeout: Wählen Sie unter „Google Maps“ nur die gespeicherten Orte aus, um unnötige Datenmengen zu vermeiden.
  • Alternativen prüfen: Dienste wie Mapstr (iOS/Android), HERE WeGo oder OpenStreetMap ermöglichen ebenfalls das Speichern und Teilen von POIs – teils auch mit Social-Features.
  • Backup als Offline-Karte oder PDF: Laden Sie besonders wichtige Routen als Offline-Karte herunter oder exportieren Sie Ihre Listen als PDF via Drittanbieter-Apps.

Welche Alternativen gibt es zu Google Maps-Listen und Followern?

Die Nachfrage nach personalisierten Kartendiensten bleibt hoch – auch über Google Maps hinaus. Einige nennenswerte Alternativen sind:

  • Mapstr: Eine französische App, die das Speichern, Taggen und Teilen von Lieblingsorten erlaubt – mit Fokus auf soziales Teilen und privaten Netzwerken.
  • AllTrails und Komoot: Ideal für Outdoor- und Wanderfreunde, um personalisierte Routen zu planen und mit anderen zu teilen.
  • OpenStreetMap + Umap: Open-Source-Variante zur Erstellung eigener Karten, inkl. Datenschutzvorteil und hoher Individualisierbarkeit.

Je nach Nutzeranforderung können solche Lösungen nicht nur den Wegfall der Google-Features kompensieren, sondern teilweise durch spezialisierten Funktionsumfang sogar verbessern.

Was sagen Experten zur Entwicklung?

Dr. Jens Rautenberg, Geoinformatiker an der TU München, kommentiert: „Google folgt dem Trend der Plattformverschlankung, bei dem nicht profitable oder wenig genutzte Features abgebaut werden. Das kann langfristig zur Konzentration auf Core-Features führen, schwächt aber die Community-Funktionalität.“

Auch Datenschutzexperten sehen die Entwicklung kritisch: „Die Vernetzung über Karteninhalte war auch ein Türöffner für präzisere Profilbildung. Der Rückzug aus dem sozialen Raum kann datenschutzrechtlich positiv, aber für viele Nutzer frustrierend sein“, so Alicia Brandt, Expertin für Datenethik bei Digital Civil Watch.

Google selbst nennt keine konkreten Nutzungszahlen der betroffenen Features, betont jedoch, dass die Entscheidung auf „ausgiebiger Analyse des Nutzerverhaltens“ beruhe.

Fazit: Jetzt handeln und bewusste Datensouveränität stärken

Die bevorstehenden Änderungen bei Google Maps markieren mehr als einen simplen Funktionsschnitt – sie stellen die Weichen für eine stärker zentralisierte, weniger sozial-interaktive Kartenwelt. Besonders Nutzer, die den Dienst kreativ, planungsintensiv oder zur beruflichen Vernetzung genutzt haben, sollten jetzt aktiv werden, um ihre Daten zu sichern.

Welche Folgen werden Sie in Ihrem Alltag spüren? Teilen Sie Ihre Erfahrungen, Tipps und Alternativ-Tools mit unserer Community. Lassen Sie uns gemeinsam ein Bild davon zeichnen, wie wir Navigations- und Kartendienste künftig selbstbestimmter nutzen können.

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