Mit der öffentlichen Beta von iOS 26 berichten immer mehr iPhone-Nutzer:innen von unerklärlichen Akkuwarnungen und Leistungseinbußen – auffällig häufig bei Geräten mit ausgetauschten Akkus von Drittanbietern. Ist das Zufall oder Teil einer stillen, strategischen Änderung seitens Apple?
Drittanbieter-Akkus im Visier: Was Nutzer:innen berichten
Seit Veröffentlichung der iOS 26 Public Beta häufen sich auf Plattformen wie Reddit, Twitter und in Apple-eigenen Diskussionsforen Beschwerden über unerwartet auftretende Systemmeldungen wie „Batteriezustand unbekannt“, „Austausch erforderlich“ oder „Wichtige Batterienachricht: Nicht verifizierte Batterie erkannt“. Betroffen sind vor allem iPhone X und iPhone 11, bei denen der Originalakku bereits durch Drittanbieter ersetzt wurde.
Einige Nutzer:innen berichten, dass ihre Geräte nach dem Update plötzlich langsamer reagieren, schneller überhitzen oder sich bei über 30 % Akkuladung ausschalten. Auch Reparaturbetriebe wie iDoc oder Reparando bestätigen eine Zunahme entsprechender Supportanfragen seit Juni 2025.
Software oder Strategie? Apples Akku-Politik unter der Lupe
Apple setzt seit Jahren auf eigenentwickelte Authentifizierungssysteme für iPhone-Komponenten. Bereits ab iOS 15 wurde beim Tausch von Akkus begonnen, sogenannte Sicherheitspopups und Funktionsbeschränkungen einzublenden – etwa die Deaktivierung des Batteriezustands-Features, wenn kein von Apple zertifizierter Akku erkannt wurde.
Mit iOS 26 scheint diese Strategie nochmals verschärft worden zu sein. Zwar gibt es keine öffentlichen Statements von Apple zur Beta-konformen Kompatibilität mit Drittanbieter-Akkus, doch Codeanalysen des Security-Research-Kollektivs iFixByte zeigen neue Prüfroutinen im Kernelmodul „PowerDiagnostics“. Diese überprüfen laut den Analysten unter anderem Seriennummern, Kalibrierdaten und Spannungssignaturen.
Dr. Miriam Hoffmann, Elektrotechnikprofessorin an der Hochschule München, erklärt dazu: „Solche Prüfungen sind technisch nicht nötig, um Akkus sicher zu nutzen. Sie dienen hauptsächlich der Nachvollziehbarkeit und können gezielt auf nicht-lizensierte Zellen reagieren.“
Statistik: Die Realität der Akku-Reparaturen
Ein aktueller Report des Marktforschungsunternehmens Statista aus 2024 zeigt, dass 58 % der Akku-Reparaturen bei iPhones außerhalb autorisierter Apple-Dienstleister erfolgen – häufig aus Preisgründen. Im Jahr 2023 sank die durchschnittliche Zufriedenheit mit Apple-Akkus laut J.D. Power Mobile Benchmark um 11 Punkte (von 841 auf 830 von 1000 Punkten), was mit dem Wahrnehmungstrend steigender Austauschbedarfe korreliert.
Diese Daten unterstreichen, wie relevant Drittanbieter-Komponenten für die Nutzenden sind – und welche Auswirkungen Apples Softwareentscheidungen langfristig auf den Zubehörmarkt und die Reparaturfreiheit haben können.
Expertenmeinungen: Restriktion oder Sicherheitsvorkehrung?
Die Kritik an Apples zunehmend restriktiver Haltung wächst. André Zilch, Geschäftsführer von WeFixIt, einem unabhängigen Reparaturdienstleister aus Köln, findet klare Worte: „Apple suggeriert durch übertriebene Warnungen Risiken, die bei hochwertigen Ersatzakkus technischer Natur kaum bestehen.“ Gleichzeitig erkennt er an, dass Billiganbieter aus Fernost vereinzelt tatsächlich unsichere Zellen verkaufen – eine differenzierte Betrachtung sei notwendig.
Auch aus der Politik kommt mehr Druck: Die EU-Kommission fordert per neue Ökodesign-Verordnung bis 2027 eine vereinfachte Wechselbarkeit von Akkus in allen elektronischen Geräten – inklusive fairer Schnittstellenstandards, die insbesondere Apple treffen würden. Der Europaabgeordnete Tiemo Wölken (SPD) dazu: „Verbraucher:innen müssen die Freiheit haben, Geräte nachhaltig und unabhängig zu reparieren.“
Apple verweist derweil auf seine Batterie-Richtlinien, welche vorgeben, dass Originalkomponenten Sicherheit, Langlebigkeit und Performance besser gewährleisten. Eine Apple-Sprecherin erklärte gegenüber dem Fachportal The Verge, dass alle Systemmeldungen „dem Schutz des Benutzers dienen“.
Die Rolle der Right-to-Repair-Bewegung
Reparaturfreiheit ist längst kein Nischenthema mehr. Global setzen sich Organisationen wie iFixit oder die Right-to-Repair-Initiative dafür ein, dass Nutzer:innen Zugang zu Reparaturinformationen und Ersatzteilen erhalten – unabhängig vom Hersteller. Apple hat diesen Forderungen punktuell nachgegeben, etwa durch das Self-Service-Reparaturprogramm, das allerdings in der EU nur für wenige Modelle verfügbar und kostenintensiv bleibt.
Die Diskussion rund um iOS 26 zeigt exemplarisch, wie eng Hardwarefreiheit, Wettbewerb und Softwaresteuerung miteinander verbunden sind. Kritiker:innen werfen Apple eine digitale Bevormundung vor, Befürworter sehen darin ein Sicherheitsfeature mit berechtigter Warnfunktion.
Praktische Tipps für Nutzer:innen mit Drittanbieter-Akkus
Wer trotz iOS 26 ein reibungslos funktionierendes iPhone mit Drittanbieter-Akku nutzen möchte, sollte folgende Hinweise beachten:
- Vor dem Upgrade prüfen, ob der verbaute Akku zertifiziert ist (z. B. von einem MFi-zugelassenen Partner).
- Auf aktuelle Erfahrungsberichte aus Foren und Reparaturshops zur Kompatibilität achten – besonders für die eigene iPhone-Generation.
- Im Zweifel die Public Beta nicht installieren – in vielen Fällen reicht es, auf offizielle Updates mit finalem Support zu warten.
Zukunftsausblick: Software, Ökologie und Nutzerfreiheit
Die Diskussion um Apples Umgang mit Drittanbieter-Komponenten ist Teil eines größeren Trends. Softwareentwicklungen wie iOS 26 nehmen zunehmend direkten Einfluss auf Hardware-Funktionalitäten – eine Entwicklung, die sowohl technologische als auch ethische Fragen aufwirft. Gleichzeitig steigt der gesellschaftliche Druck auf Elektrogerätehersteller, nachhaltiger und reparaturfreundlicher zu agieren.
Ob Apple mit iOS 26 gezielt Drittanbieter-Akkus einschränkt oder nur technische Qualitätssicherung betreibt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Nutzende brauchen Transparenz, Wahlfreiheit und Zugang zu unabhängigen Dienstleistern ohne funktionale Nachteile.
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