IT-Sicherheit & Datenschutz

Achtung Bankkunden: Neue Betrugsmaschen gegen Commerzbank- und Targobank-Kunden

Eine helle, nahaufgenommene Aufnahme einer entspannten Frau mittleren Alters, die an einem sonnendurchfluteten Holztisch mit Laptop und Smartphone sitzt, dabei aufmerksam auf den Bildschirm blickt und mit warmem Lächeln und sorgsamer Haltung die Sicherheit ihrer Online-Banking-Daten prüft – natürliche Tageslichtstimmung mit weichen Schattierungen, realistische Details eines modernen, wohnlichen Arbeitsbereichs im Hintergrund.

Cyberkriminelle nutzen immer raffiniertere Methoden, um an sensible Daten von Bankkunden zu gelangen. Besonders im Visier stehen derzeit Kunden der Commerzbank und Targobank. Wer nicht wachsam ist, könnte schnell Opfer einer perfiden Betrugsmasche werden.

Zielgerichtete Phishing-Angriffe auf Bankkunden

In den vergangenen Monaten wurden verstärkt Phishing-Angriffe auf deutsche Bankkunden gemeldet, insbesondere auf Nutzer der Commerzbank und Targobank. Die Täter versenden täuschend echte E-Mails oder SMS, die zumeist dringend wirken und die Empfänger auffordern, auf einen enthaltenen Link zu klicken. Ziel ist es, Zugangsdaten oder TAN-Codes zu erbeuten, um anschließend die Online-Banking-Konten zu plündern.

Die Verbraucherzentrale warnt: Besonders gefährlich sind sogenannte „Smishing“-Kampagnen – also betrügerische SMS, die angeblich von der Bank stammen. Darin wird beispielsweise behauptet, der Zugang sei aus Sicherheitsgründen gesperrt worden oder es stehe eine Verifizierung an. Der Link führt den Nutzer jedoch nicht auf die echte Bankseite, sondern auf eine täuschend echte Kopie, betrieben von Cyberkriminellen.

Gefälschte Webseiten und Social Engineering

Phishing-Websites sind heute äußerst professionell gestaltet. Logos, Farbgebung und Texte entsprechen nahezu exakt der echten Bankseite. Oft wird auch SSL-Verschlüsselung mit einem entsprechenden Vorhängeschloss im Browser simuliert, was bei vielen Nutzern Vertrauen weckt.

Die Betrüger setzen zudem verstärkt auf Social Engineering. Sie nutzen Informationen aus sozialen Netzwerken oder Datenlecks, um gezielt Personen anzusprechen – etwa mit Namen, Telefonnummer oder sogar individuellen Bankverbindungen.

Aktuelle Maschen gegen Commerzbank- und Targobank-Kunden

Die Polizei NRW und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) berichten von einer steigenden Zahl an Betrugsversuchen, die besonders auf diese beiden Banken zielen:

  • Fake-Anrufe im Namen der Bank: Kunden erhalten Anrufe angeblicher Sicherheitsmitarbeiter der Bank und werden zur Herausgabe von TANs oder dem Zugriff auf das Online-Banking gedrängt.
  • QR-Code Trickbetrug: Betrüger senden gefälschte Bankmitteilungen per Post inklusive QR-Code – angeblich zur Sicherheits-Authentifizierung.
  • Mitteilungen zu „neuen Sicherheitsverfahren“: In Mails oder SMS wird angegeben, dass die Bank auf ein neues Verfahren umstellt. Nutzer sollen sich „neu einloggen“ – auf einer Phishing-Seite.

Wie die Verbraucherzentrale NRW in einem aktuellen Sicherheitsaufruf betont, sind diese E-Mails und Nachrichten oft sprachlich professionell formuliert und enthalten personalisierte Ansprache, um Vertrauen zu wecken.

Gefahren für private und geschäftliche Bankkunden

Private Kunden sind bereits in größerer Zahl betroffen, wie etwa eine Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) aus dem Jahr 2024 zeigt: Demnach wurden allein im vergangenen Jahr über 34.000 Fälle von Online-Banking-Betrug angezeigt, ein Anstieg von 17 % gegenüber 2023. Der Gesamtschaden lag bei über 37 Millionen Euro.

Auch Geschäftskunden geraten zunehmend ins Visier. Über gefälschte E-Mails an die Buchhaltung (sogenannte CEO-Fraud) versuchen Täter, hohe Geldbeträge auf Auslandskonten zu überweisen oder Zahlungsdaten umzuleiten.

Verbraucherzentrale: Diese Warnzeichen sollten Kunden kennen

Die Verbraucherzentrale rät, bei folgenden Anzeichen besonders wachsam zu sein:

  • Dringende Sprache: Formulierungen wie „sofort handeln“, „letzte Chance“ oder „Konto wird gesperrt“.
  • Ungewöhnliche Absenderadressen: Etwa support-bank@webmail-service.net.
  • Links zu fremden Domains: Die echte Commerzbank nutzt commerzbank.de, die Targobank targobank.de. Alles andere ist verdächtig.

Wichtig ist laut Verbraucherzentrale auch: Banken fordern niemals per E-Mail oder Telefon die Eingabe von Zugangsdaten oder TANs.

Technologische Hintergründe und Sicherheitslücken

Cyberkriminelle nutzen zunehmend automatisierte Tools zur Generierung von Phishing-Webseiten und kombinieren diese mit KI-gestützt erstellten Texten und Deepfake-Stimmen, um den Betrug glaubwürdiger zu machen. Laut einer Untersuchung von Kaspersky vom Februar 2025 ist die Zahl der Phishing-Angriffe auf deutsche Banken im Vergleich zum Vorjahr um 61 % gestiegen.

Technische Schwachstellen auf Kundengeräten – z. B. veraltete Browser oder ungepatchte Apps – wurden ebenfalls als Einfallstor identifiziert. Auch manipulierte Banking-Apps aus Drittanbieter-Quellen spielen zunehmend eine Rolle.

Ein weiteres Problem: Viele Bankkunden nutzen nach wie vor schwache Passwörter oder setzen keine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein – beides öffnet Kriminellen Tür und Tor.

So schützen Sie sich wirksam gegen Online-Banking-Betrug

Die gute Nachricht: Mit einigen einfachen Sicherheitsregeln können sich Bankkunden effektiv gegen Betrugsmaschen wehren:

  • Keine Links in E-Mails oder SMS anklicken: Melden Sie sich immer direkt über die offizielle Website oder App Ihrer Bank an.
  • Aktuelle Sicherheitssoftware nutzen: Ein gutes Antivirenprogramm erkennt viele Phishing-Seiten automatisch.
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Sowohl Commerzbank als auch Targobank unterstützen dieses Sicherheitsfeature.

Für Geschäftskunden empfiehlt sich zusätzlich:

  • Freigabeprozesse in der Buchhaltung mit einem Vier-Augen-Prinzip.
  • Sensibilisierung und Schulungen der Mitarbeitenden zu IT-Sicherheit.
  • Einsatz von Mail-Gateways mit Phishing-Erkennung.

Maßnahmen der Banken: Was tun Commerzbank und Targobank?

Beide Banken warnen aktiv auf ihren Webseiten und in Kunden-Apps vor aktuellen Phishing-Versuchen. Die Commerzbank hat etwa eine eigene Sicherheitsseite mit Echtzeit-Warnungen eingerichtet, auf der neue Betrugsversuche dokumentiert werden.

Die Targobank arbeitet laut eigenen Aussagen eng mit der Polizei und IT-Sicherheitsspezialisten zusammen, um neue Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Kundenbetreuer werden geschult, auf verdächtiges Verhalten zu achten, und es gibt eine eigene E-Mail-Adresse zur Meldung von Phishing-Versuchen: sicherheit@targobank.de.

Wenn es zu spät ist: So reagieren Betroffene richtig

Wer glaubt, Opfer eines Phishing-Angriffs geworden zu sein, sollte schnell handeln:

  • Sofort die Bank kontaktieren und Konto sperren lassen.
  • Passwort und PIN umgehend ändern – nie wieder das alte verwenden.
  • Den Vorfall bei der Polizei melden (auch online möglich über polizei.de).

Die Verbraucherzentrale unterstützt Betroffene auch bei rechtlichen Fragen, etwa wenn es um Erstattungspflichten oder Meldefristen geht.

Fazit: Wachsamkeit ist der beste Schutz

Betrüger werden immer ausgefeilter – doch mit Informationen, gesunder Skepsis und technischer Vorsorge können sich Kunden der Commerzbank und Targobank wirkungsvoll schützen. Wichtig ist, niemals sorglos mit persönlichen Banking-Daten umzugehen, auch wenn eine Mitteilung noch so authentisch wirkt.

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