Künstliche Intelligenz

KI und die Zukunft der Videoproduktion: Neue Möglichkeiten für Marketingabteilungen

Ein helle, freundliche Büroszene mit einem jungen Marketingteam, das entspannt an modernen Computern arbeitet und dabei lebhaft über KI-gestützte Videoproduktion diskutiert, warmes Sonnenlicht fällt durch große Fenster und schafft eine inspirierende, kollegiale Atmosphäre voller Motivation und Zukunftszugewandtheit.

Videoinhalte sind im digitalen Marketing längst unverzichtbar. Doch die Produktion hochwertiger Formate war bisher teuer, zeitaufwendig und oft nur mit professionellen Agenturen realisierbar. Mit KI-gestützten Tools wie Milo, Ella und Theo des Hamburger Startups Cofenster verändert sich das grundlegend – insbesondere für Marketingteams in Unternehmen.

Videoproduktion neu definiert: Das Versprechen von Cofenster

Cofenster, ein 2020 gegründetes Tech-Startup mit Sitz in Hamburg, will die interne Videokommunikation revolutionieren. Ihre Lösungen setzen auf künstliche Intelligenz (KI), um Videoerstellung zu automatisieren – ohne dass Nutzer:innen selbst filmen oder schneiden müssen. Mit den Tools Milo, Ella und Theo adressiert Cofenster explizit die Bedürfnisse von HR-, Kommunikations- und Marketingabteilungen in mittelständischen und großen Unternehmen.

Die Tools im Überblick:

  • Milo: Ein KI-Coach, der mit Text-Prompts aus kurzen Anweisungen sprechende Videobotschaften erstellen kann – optimal für interne Kommunikation oder Change-Prozesse.
  • Ella: Automatisiert Recruiting-Videos auf Grundlage einfacher Briefings. Ziel ist es, Stellenanzeigen emotionaler und nahbarer zu gestalten.
  • Theo: Spezialisiert auf Produkt- und Marketingvideos. Nutzer:innen liefern Text oder Folien – Theo verwandelt sie in animierte und gesprochene Clips.

Die KI-Systeme kombinieren Text-to-Speech-Technologie mit virtuellen Avataren, synthetischer Sprache, gestützter Texterstellung und einem benutzerfreundlichen Interface. Nach eigenen Angaben können Unternehmen so bis zu 90 % Produktionszeit und über 70 % Kosten im Vergleich zu traditionellen Video-Agenturen einsparen.

Markttrends: Warum KI-Videoproduktion boomt

Der Bedarf an schnellen, effizienten Videoformaten wächst stetig: Laut der HubSpot State of Marketing Report 2024 setzen inzwischen 91 % der Marken auf Video-Marketing als Bestandteil ihrer Strategie. Besonders im B2B-Segment gewinnen skalierbare Videolösungen an Bedeutung, etwa für Produktupdates, Mitarbeiterschulungen oder CEO-Statements. Gleichzeitig belegen Studien, dass videobasierte Inhalte auf LinkedIn und anderen Plattformen eine um bis zu 120 % höhere Engagement-Rate erzielen als reine Textbeiträge (Quelle: LinkedIn Business Data 2023).

Diese Entwicklung erzeugt wachsenden Druck auf Marketingabteilungen, regelmäßig Bewegtbildinhalte zu liefern – bei gleichzeitigem Kostendruck und Fachkräftemangel. KI-Lösungen versprechen genau hier Abhilfe.

So funktionieren Milo, Ella und Theo in der Praxis

Die Nutzung der Cofenster-Tools gestaltet sich bewusst niederschwellig: Mitarbeitende geben über eine Weboberfläche ein vorformuliertes Skript oder eine Stichwortliste ein. Die KI generiert daraus ein vollständiges Video mit synthetischer Stimme, passenden Bildern, Branding-Assets und ggf. einem animierten Avatar. Noch weiter geht der Ansatz von Ella: Auf Basis eines Jobprofils erstellt sie eigenständig zielgruppengerechte Recruiting-Videos, inklusive Standortinformationen, Unternehmenswerten und emotionalem Storytelling.

Ein Beispiel aus der Praxis: Die Deutsche Telekom nutzte laut Unternehmensangaben Cofenster bereits intern zur Unterstützung ihres Employer-Branding. Dabei entstanden Videoformate, die von Mitarbeitenden selbst angestoßen wurden – ohne dass klassische Videoressourcen benötigt wurden. Auch Unternehmen wie Otto, Rewe oder EWE experimentieren laut Cofenster mit dem Toolset.

Stärken und Potenziale der KI-Videoproduktion

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Kostensenkung um bis zu 70 % gegenüber klassischen Videoagenturen
  • Reduktion der Produktionzeit von mehreren Wochen auf wenige Stunden
  • Skalierbarkeit: unbegrenzte Anzahl von Videos im Corporate Look
  • Dezentraler Einsatz – auch durch Nicht-Profis möglich
  • Integration von Branding-Guidelines und CI-konformen Vorlagen

Zudem eröffnen sich neue Anwendungen etwa im Bereich Change Management, Onboarding oder ESG-Kommunikation, die bislang als zu komplex oder sensitiv für automatisierte Tools galten.

Ein zentraler Vorteil ist auch die Demokratisierung des Mediums Video: Dank Tools wie Milo & Co. können nun auch kleinere Teams unabhängig von Agenturen qualitativ überzeugende Clips produzieren.

Herausforderungen und ethische Fragen

Trotz aller Vorteile wirft der Einsatz KI-generierter Videos auch kritische Fragen auf. Insbesondere in Bezug auf Authentizität, Datenschutz und ethische Kommunikation sollte genau hingeschaut werden.

So kritisieren manche Kommunikationsprofis den „sterilen“ Charakter synthetischer Stimmen – gerade im Employer Branding könne dies als unpersönlich empfunden werden. DSGVO-relevante Aspekte wie das Hosting der Inhalte, die (Nicht-)Echtzeitgenerierung von Avataren und Hinweispflichten zur KI-Nutzung sind ebenfalls nicht abschließend geklärt. Cofenster kontert mit Serverstandort Deutschland, API-Sicherheit und vollständiger Transparenz über Künstliche und menschliche Anteile an Videos.

Ein weiteres Problem: Deepfake-Verwechslungen. Auch wenn Cofenster keine realen Persönlichkeiten klont, sondern eigene Avatare nutzt, besteht die Gefahr, dass synthetische Inhalte in einen Graubereich zwischen Kommunikation und Manipulation geraten.

Vergleichbare Tools und Marktumfeld

Cofenster ist nicht allein am Markt. Weitere Anbieter wie Synthesia, HeyGen oder Colossyan bieten KI-gestützte Videoerstellung mit Avataren an – allerdings meist in Englisch und eher auf globale Märkte ausgerichtet. Der USP von Cofenster liegt laut Gründer Lars Schmohl in der Spezialisierung auf den DACH-Raum, enger Budgetintegration in Marketingstrukturen und deutschem Datenschutz.

Wie beliebt diese Tools werden, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Synthesia verzeichnete 2023 über 12 Millionen generierte Videos – und ein Umsatzwachstum von 240 % gegenüber dem Vorjahr (Quelle: TechCrunch, 2024). Auch der Markt für „AI Video Generation“ wuchs laut MarketsandMarkets 2024 auf gut 1,9 Milliarden US-Dollar weltweit – mit Prognosen bis 2028 auf über 8 Milliarden.

Drei praktische Tipps für den Einsatz im Marketing

  • Gezielte Anwendungsfälle definieren: Starten Sie mit klar umrissenen, standardisierten Inhaltstypen wie Produkt-Updates, Event-Trailer oder Recruiting-Videos.
  • Brand-Guidelines einpflegen: Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Corporate Identity vollständig in den KI-Prozess zu integrieren – inkl. Farben, Logo, Wording.
  • Feedback-Prozesse implementieren: Führen Sie abgestimmte Review-Schleifen ein, um generierte Inhalte regelmäßig auf Tonalität, Korrektheit und Nutzerwirkung zu prüfen.

Fazit: Der KI-Videoproduzent wird zum festen Teammitglied

Tools wie Milo, Ella und Theo zeigen eindrucksvoll, wohin die Reise der Videoproduktion geht: weg von aufwendiger, externer Erstellung hin zu inhouse-gesteuerter Automatisierung mithilfe künstlicher Intelligenz. Marketingabteilungen werden dadurch nicht ersetzt, sondern um neue kreative Freiheiten erweitert. Die Qualität, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit von KI-Videos sprechen eine klare Sprache – vorausgesetzt, Datenschutz und ethische Kommunikation bleiben gewährleistet.

Wie sehen Ihre Erfahrungen mit KI-Videoproduktion aus? Welche Use Cases haben sich in Ihrer Organisation bewährt – und wo stoßen Sie auf Herausforderungen? Diskutieren Sie mit unserer Community in den Kommentaren und teilen Sie Ihre Best Practices.

Schreibe einen Kommentar