Mit dem Release von FritzOS 8.2 bekommt das AVM-Ökosystem einen bedeutsamen Funktionszuwachs – darunter mehr Kontrolle für Nutzer, verbesserte Sicherheit und Optimierungen für Smart-Home-Anwendungen. Doch was genau steckt im Update? Und welche Geräte profitieren davon?
Was ist neu in FritzOS 8.2?
AVM, der Berliner Hersteller hinter den populären Fritzbox-Routern, hat im Herbst 2025 die neueste Version seines Router-Betriebssystems veröffentlicht: FritzOS 8.2. Das Update bringt eine Reihe funktionaler, sicherheitsrelevanter und UI-spezifischer Neuerungen, die sowohl Privatanwender als auch Kleinunternehmer ansprechen.
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:
- Verbesserte WLAN-Mesh-Funktionalität: Die automatische Kanal- und Bandsteuerung wurde umfassend optimiert – insbesondere für viel genutzte Heimnetzwerke mit mehreren Fritz-Repeatern.
- Erweiterte VPN-Unterstützung: FritzOS 8.2 unterstützt nun gezielt moderne VPN-Protokolle wie WireGuard nativ. Das verspricht einfachere Einrichtung und höhere Performance.
- Feinere Smart-Home-Steuerung: Die Integration von Matter und Thread verbessert die Kompatibilität mit herstellerübergreifenden IoT-Lösungen.
- Automatische Sicherheitsupdates: Nutzer erhalten verbesserte Optionen für automatische Firmware- und Sicherheitspatch-Installationen.
- Neue Energieüberwachung: AVM hat für kompatible Modelle (z. B. FritzBox 7590 AX) die Auswertung des Stromverbrauchs einzelner Geräte verfeinert.
Betroffene Geräte: Diese Fritzbox- und Repeater-Modelle bekommen FritzOS 8.2
Zum Start des Updates im Oktober 2025 hat AVM folgende Geräte offiziell mit FritzOS 8.2 versorgt:
- FritzBox 7590 AX
- FritzBox 7530 AX
- FritzBox 6690 Cable
- FritzBox 4060
- FritzRepeater 3000 AX
- FritzRepeater 6000
Weitere Modelle – v. a. die DSL- und LTE-Serien – sollen laut AVM „schrittweise bis Ende 2025“ folgen. Nutzer können unter fritz.box oder in der AVM-Service-App überprüfen, ob das Update bereits erhältlich ist.
Optimierungen im WLAN-Mesh
Mithilfe intelligenter Mesh-Technologien verwaltet FritzOS seit einigen Generationen die Verbindung mehrerer Netzwerkgeräte automatisch. Version 8.2 bringt hier signifikante Verbesserungen:
- Der Wechsel von Endgeräten zwischen Repeatern erfolgt spürbar schneller dank verbesserter 802.11k/v-Roaming-Algorithmen.
- Die automatische Lastverteilung (Load Balancing) wurde angepasst, um überlastete Frequenzbänder aktiv zu entlasten.
- Mehr Transparenz durch neue Mesh-Statusanzeigen im Webinterface sowie in der MyFritzApp.
Gerade in größeren Haushalten mit Hybrid-Homeoffices und mehreren Streaming-Nutzern kann dies die Netzwerkqualität deutlich verbessern.
Ein Spotlight auf WireGuard: Leistungsfähig und einfach
Ein absolutes Highlight in FritzOS 8.2 ist die native Unterstützung des VPN-Protokolls WireGuard. Dieses gilt im Vergleich zu IPsec oder OpenVPN als moderner, verschlüsselungsstärker und zugleich ressourcenschonend.
WireGuard ermöglicht deutlich einfachere Konfigurationen für den Fernzugriff auf das Heimnetz – auch via QR-Code-Einrichtung innerhalb der MyFritzApp. Laut einer Studie von IT-Sicherheitsfirma Comparitech ermöglicht WireGuard eine bis zu 40 % schnellere Datenübertragung als OpenVPN bei gleichzeitig reduziertem Stromverbrauch (Quelle: Comparitech VPN Performance Study, 2024).
Für kleine Unternehmen oder Remote-Worker bietet sich damit eine einfach umsetzbare, sicherheitsstarke VPN-Lösung direkt über die Fritzbox.
Neue IoT-Kompatibilität: Matter und Thread sind da
AVMs Einstieg in die nächste Phase des Smart Homes wird mit FritzOS 8.2 weiter vertieft. Die Integration von Matter und Thread erlaubt es der Fritzbox, als zentrale Schaltstelle für Geräte unterschiedlicher Hersteller zu fungieren.
Insbesondere die Unterstützung von Thread – ein meshbasiertes Kommunikationsprotokoll für Smart-Home-Geräte – stärkt die Position der Fritzbox im Internet-of-Things-Segment. Nutzer profitieren von:
- Energieeffizienter, robuster Gerätekommunikation
- Breiterer Kompatibilität mit Drittanbieter-Plattformen (z. B. Google Home, Apple HomeKit)
- Zukunftssicherheit durch Unterstützung offener Standards
Gepaart mit der ebenfalls verbesserten Benutzeroberfläche für Smart-Home-Zentralen (inkl. Gruppenfunktionen und Zeitplänen) kommt AVM damit der Vision vom interoperablen Smart Home einen großen Schritt näher.
Sicherer durch automatisierte Updates und erweiterte Logs
Sicherheit bleibt eine tragende Säule des AVM-Ökosystems, und FritzOS 8.2 liefert mehrere Neuerungen in diesem Bereich:
- Automatische Firmware-Updates mit differenzierter Zeitplanung – z. B. installiere nur nachts oder bei Inaktivität
- Neue Logging-Funktionen, die Änderungen an Konfigurationen oder Zugriffsversuchen protokollieren
- Verbesserung der Gerätelistenverwaltung inkl. Blockier- und Gastnetzsteuerung
Im Zeitalter wachsender Cyberbedrohungen ist dies ein strategisch kluger Schritt. Laut Statista waren allein im ersten Quartal 2025 rund 34 % aller deutschen Haushalte Ziel mindestens eines Angriffs auf vernetzte Endgeräte (Quelle: Statista Cybersecurity Report, Q1/2025).
Energieverbrauch im Blick: Neue Analysefunktionen
Klimaschutz und Energieeffizienz ziehen immer stärker in die IT-Infrastruktur ein – auch zu Hause. Mit FritzOS 8.2 führt AVM eine neue Energieverbrauchsstatistik für kompatible Geräte ein.
Nutzer können künftig detailliert nachverfolgen, wie hoch der Stromverbrauch verbundener Smart-Home-Komponenten, Repeater oder Telekommunikationsgeräte ist. Auf Wunsch lassen sich Schwellenwerte definieren, ab denen Warnmeldungen erfolgen.
Dies kann gerade für umweltbewusste Verbraucher interessant sein – oder auch als Grundlage zur Aufwandsverteilung in Wohngemeinschaften oder geteilten Homeoffices.
Drei Tipps: So nutzen Sie FritzOS 8.2 bestmöglich
- Mesh-Optimierung aktivieren: Stellen Sie sicher, dass die neue automatische Kanalwahl aktiv ist (unter Heimnetz > Mesh > Einstellungen), um Störungen in überbelegten WLAN-Kanälen zu vermeiden.
- VPN sicher einrichten: Nutzen Sie die neue WireGuard-Unterstützung für schnellen Fernzugriff, v. a. bei Homeoffice-Konfigurationen. Nutzen Sie dabei starke Schlüssellängen und ändern Sie regelmäßig Ihre Zugangstoken.
- Sicherheitsupdates nicht aufschieben: Aktivieren Sie automatische Updates mit Zeitsteuerung (unter System > Update > Autoupdate), um vor Tagesbeginn immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Fazit: Ein starkes Update – aber mit Luft nach oben
FritzOS 8.2 bringt spürbare Verbesserungen mit echtem Mehrwert – sowohl im WLAN-Alltag, für smarte Anwendungen als auch aus IT-Sicherheitsperspektive. Die native Integration von WireGuard und Matter zeigt den Aufbruch AVMs in eine moderne, interoperable Netzwerkzukunft.
Allerdings bleibt abzuwarten, wie schnell AVM weitere Modelle mit dem Update versorgt. Auch die Integration erweiterter Deep-Packet-Inspection oder IPv6-bezogener Features ist weiterhin ausbaufähig.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit FritzOS 8.2? Teilen Sie Ihre Eindrücke, Tipps oder offenen Fragen mit uns in den Kommentaren – und helfen Sie damit der Community, das Beste aus ihrem Heimnetz herauszuholen.




