Faltbare Smartphones galten lange als Spielerei für Technik-Enthusiasten – ein Luxussegment mit begrenztem Alltagsnutzen. Doch mit dem Aufstieg kompakter Foldables wie dem neuen Samsung Galaxy Z Flip 8 FE gewinnt das Format an breiter Relevanz. Sind sie das nächste große Ding in der Post-Flaggschiff-Ära?
Evolution eines Formfaktors
Seit der Einführung faltbarer Displays im Jahr 2019 hat sich der Markt spürbar verändert. Während früher großformatige Foldables wie das Galaxy Z Fold im Fokus standen, verzeichnen seit 2023 vor allem kompakte Modelle Zuwächse. Besonders beliebt: das Flip-Format – eine moderne Neuinterpretation klassischer Klapphandys.
Hersteller wie Samsung, Motorola, Huawei und Oppo haben mehrere Generationen an Flip-Geräten auf den Markt gebracht. Mit dem Galaxy Z Flip 8 FE will Samsung laut Branchenleaks (IceUniverse, März 2025) erstmals eine besonders preiswerte Variante lancieren – ausgestattet mit Mittelklasse-SoC, vereinfachtem Display und leicht reduziertem Kamera-Setup. Zielgruppe: junge, trendbewusste Nutzer*innen, die Wert auf Style, Kompaktheit und Innovation legen.
Warum kompakte Faltgeräte zunehmend gefragt sind
Der Wunsch nach kleineren Smartphones wächst. In einer Welt, in der 6,7-Zoll-Standardgeräte kaum noch mit einer Hand bedienbar sind, bieten Flip-Foldables die seltene Kombination aus Großdisplay und Hosentaschenkompatibilität. Im zugeklappten Zustand ist das Gerät kaum größer als ein klassisches Portemonnaie.
Laut einem Report von Counterpoint Research (August 2024) machten Flip-Foldables bereits 48 % aller verkauften Foldables weltweit aus – mit prognostiziert steigender Tendenz für 2025 und darüber hinaus. Samsung beansprucht dabei mit über 60 % Marktanteil die klare Führungsposition.
Auch Verbraucherinteressen spiegeln diesen Trend wider: Eine Statista-Umfrage unter 2000 Smartphone-Nutzer*innen in Deutschland (Q1 2025) ergab, dass 39 % ein faltbares Smartphone bevorzugen würden, wenn es preislich unter 900 € liegt – deutlich mehr als noch im Vorjahr (26 %).
Technologischer Reifegrad und Herausforderung
Doch trotz des optimierten Nutzererlebnisses durch kleinere Formfaktoren stehen kompakte Foldables noch immer vor technischen Hürden. Aspekte wie:
- langfristige Displayhaltbarkeit, insbesondere beim Scharnier und der Falz
- Schwierigkeiten bei der Integration großer Akkus und leistungsfähiger Kameras
- höhere Reparaturkosten und eingeschränkte modulare Bauweise
bleiben Herausforderungen, die Hersteller innovativ lösen müssen. Technologische Fortschritte bei UTG (Ultra Thin Glass) und verbesserten Dichtungen gegen Staub und Wasser – wie sie in Samsungs IPX8-zertifizierten Flip-Serien zu finden sind – zeigen aber: Die Branche macht Fortschritte.
Das Galaxy Z Flip 8 FE als Schlüsselmodell
Das intern als „BloomLight“ gehandelte Galaxy Z Flip 8 FE (Verfügbarkeit laut aktuellen Leaks im Q1 2026) soll den Foldable-Markt weiter demokratisieren. Gerüchte deuten auf einen UVP von unter 849 € hin. Mit einem 6,7″-AMOLED-Hauptdisplay, Snapdragon 7 Gen 3 Chipset, 8 GB RAM und einer Dual-Kamera bietet es solide Mittelklasseleistung im Premiumdesign.
In Verbindung mit einem Außenbildschirm für Schnellzugriffe und Social Media entstand ein Lifestyle-Produkt, das sich an Influencer*innen und modebewusste Käufer richtet. Samsung könnte damit eine neue, kaufkräftige Zielgruppe erschließen: technikaffine Millennials und Gen Z mit Fokus auf Design und Portabilität.
Langfristige Marktperspektiven
Marktforscher sehen Foldables auf dem Sprung in den Massenmarkt. Laut IDC soll der weltweite Absatz faltbarer Smartphones bis 2028 jährlich im Schnitt um 27 % wachsen. Bis dahin könnten über 100 Millionen Geräte jährlich ausgeliefert werden – doppelt so viele wie 2024 (ca. 51 Mio.). Kompakte Modelle gelten dabei als Wachstumsbeschleuniger, da sie Einstiegshürden wie Preis und Alltagstauglichkeit abbauen.
Hinzu kommt: Der klassische Smartphone-Markt ist gesättigt. Die Innovationsdifferenz bei Displays, Kameras und Chips wird kleiner. Foldables bieten Herstellern eine bessere Differenzierung und neue Storytelling-Potenziale – ähnlich den Übergängen zu Notch, Curved-Displays oder zuletzt KI-Funktionen.
Herstellerwettlauf: Wer kann liefern?
Neben Samsung investieren auch chinesische Anbieter massiv in diesen Formfaktor. Oppo arbeitet an einem besonders dünnen Flip-Modell mit Carbon-Scharnier, während Motorola mit dem Razr 50 Ultra gezielt auf Software-Optimierung und Außen-Widgets setzt. Apple hingegen bleibt außen vor – laut Analyst Ming-Chi Kuo sei frühestens 2027 mit einem Foldable aus Cupertino zu rechnen.
Die Karten werden also neu gemischt – und Preisgestaltung ist dabei nur eines von mehreren Schlüsselelementen. Auch Software-Integration (z. B. Continuity-Modes), AI-gestützte Kameraalgorithmen und Crossform-Kompatibilität zu Tablets, Laptops und Wearables könnten entscheidend sein.
Was Nutzer jetzt beachten sollten
Für interessierte Käufer sind folgende Punkte vor der Investition in ein kompaktes Faltgerät relevant:
- Garantieleistungen prüfen: Achten Sie auf Display-Garantien und Schutzpakete, insbesondere für Scharnier und Falzbereich.
- Alltagstauglichkeit bewerten: Testgeräte fühlen sich aufgrund von Displayfalten oder Reflexionen oft anders an – unbedingt selbst ausprobieren.
- Update-Versorgung sicherstellen: Foldables profitieren massiv von Software-Updates; Samsung bietet z. B. bis zu 5 Jahre Support.
Wer großen Wert auf Fotografieren, Gaming oder lange Akkulaufzeiten legt, sollte auch Modellvergleiche mit klassischen Top-Smartphones anstellen – da machen Foldables (noch) nicht immer die beste Figur.
Der nächste Evolutionsschritt – oder Nischenlösung?
Die Debatte bleibt offen: Sind kompakte Faltgeräte nur eine Modeerscheinung oder künftiger Standard? Ihre Vorteile sind unbestreitbar: portabel, stylisch, designaffin – bei wachsender technischer Reife. Gleichzeitig bleiben Reparierbarkeit, Ökobilanz und Langzeitnutzung kritische Punkte. Verbraucher sollten bei Entscheidungen individuell abwägen, welchen Mehrwert ein Flip-Foldable für ihr Nutzungsverhalten bietet.
Fest steht: Der Foldable-Zug fährt längst – und wird 2025/26 mit Geräten wie dem Galaxy Z Flip 8 FE auf einem neuen Gleis beschleunigen. Wer heute informiert kauft, könnte morgen vorn dabei sein.
Diskutiert mit: Ist ein Flip-Foldable für euch eine Option? Was müsste sich verbessern? Eure Meinung ist gefragt – teilt eure Erfahrungen und Fragen in den Kommentaren!




