Mit dem jüngsten Sicherheitsupdate für das Sony Xperia 1 VII reagiert der Hersteller auf eine Reihe kritischer Android-Sicherheitslücken. Was genau gepatcht wurde und was das für die Sicherheit Ihrer Daten bedeutet, lesen Sie in unserer ausführlichen Analyse.
Konsequente Pflege für ein Flaggschiff: Das neue Xperia 1 VII-Update im Überblick
Sony rollt seit Ende November 2025 ein neues Sicherheitsupdate für sein aktuelles Flaggschiffmodell Xperia 1 VII aus. Das Update bringt die Android-Sicherheitspatches auf den Stand vom 1. November 2025 und adressiert mehrere bekannte Schwachstellen, die von Google als kritisch oder hoch eingestuft wurden. Die Firmware-Version trägt die Kennung 61.1.A.1.145 und wird sukzessive weltweit verteilt.
Das Update umfasst ausschließlich sicherheitsrelevante Änderungen und enthält im Gegensatz zu vorherigen Rollouts keine Funktionserweiterungen oder neuen Benutzeroberflächen-Anpassungen. Dies verdeutlicht einmal mehr Sonys Strategiewechsel hin zu einer klaren Trennung zwischen Funktionalitäts- und Sicherheitsupdates.
Was wurde behoben: Die Android-Sicherheitslücken im Detail
Googles Security Bulletin für November 2025 listet insgesamt 49 Sicherheitslücken, die mit den Patches vom 1. November und dem ergänzenden Patch-Level vom 5. November adressiert werden (Quelle). Sony hat sich bei diesem Update auf die erste Sicherheitsstufe konzentriert.
Zu den gravierendsten behobenen Schwachstellen gehört eine kritische Anfälligkeit im Systemkomponenten-Stack (CVE-2025-29756), die Remote Code Execution (RCE) über eine präparierte PNG-Datei ermöglichte. Diese Lücke wurde bereits aktiv ausgenutzt, wie Sicherheitsforscher von Project Zero am 9. November 2025 bestätigten.
Weitere gefixte Lücken betreffen unter anderem:
- Bluetooth-Komponente – mögliche Privilegieneskalation (CVE-2025-29801)
- Media Framework – Denial of Service-Fehler mit Speicherlecks (CVE-2025-29773)
- Kernel-Komponenten – Use-after-free-Fehler mit potenzieller Codeausführung (CVE-2025-29788)
Besonders kritisch: Die Schwachstellen betrafen alle Android-Geräte ab Version 12 – darunter auch das Xperia 1 VII, das mit Android 14 ausgeliefert wurde.
Was bedeutet das für die Nutzer?
Ein ungepatchtes System ist anfällig – auch dann, wenn keine typischen Anzeichen wie Abstürze, plötzlicher Akkuverbrauch oder ungewöhnliches Verhalten auftreten. Die Sicherheitslücken, die mit dem aktuellen Patch geschlossen wurden, ermöglichen potenziellen Angreifern die vollständige Übernahme eines Gerätes, oftmals ohne Interaktion des Nutzers. Gerade in BYOD- (Bring Your Own Device) Szenarien im Unternehmensumfeld kann das zu erheblichen Compliance-Verstößen führen.
Ein aktueller Bericht von Check Point Research zeigt: Im dritten Quartal 2025 waren Mobilgeräte für 20 % der weltweit registrierten Malware-Angriffe verantwortlich (Quelle). Besonders häufig wurden Exploits aus dem Bereich „zero-click attacks“ identifiziert – also solche, bei denen kein Benutzerverhalten notwendig ist. Regelmäßige Updates reduzieren diese Gefahren erheblich.
Praxisbeispiele: Wie Angreifer Schwachstellen ausnutzen
Wie real die Bedrohung ist, zeigte zuletzt ein Vorfall in Südkorea, bei dem über eine vergleichbare Schwachstelle im Bluetooth-Stack mehrere High-End-Smartphones – darunter Flaggschiffe von Samsung und Sony – im Regierungsumfeld kompromittiert wurden. Die betroffenen Geräte liefen ebenfalls mit Android 14 und erhielten zeitgleich Sicherheitsupdates, die dieselbe CVE betrafen.
Sicherheitsforscher von Kaspersky geben an, dass rund 31 % der Android-Geräte weltweit mit veralteten Sicherheitspatches unterwegs sind (Stand Oktober 2025). Die Herstellerpflege ist damit einer der entscheidenden Faktoren für Gerätesicherheit – und genau hier punktet Sony:
- Das Xperia 1 VII erhält Sicherheitsupdates monatlich und mindestens drei Jahre ab Markteinführung.
- Sony veröffentlicht Patches zeitnah zu Googles monatlichen Bulletins.
- Die Updates sind OTA (Over-the-Air) verfügbar und einfach installierbar.
Wie installiere ich das Update und worauf sollte ich achten?
Das Update auf Firmware 61.1.A.1.145 steht über die Systemeinstellungen unter Einstellungen > System > Software-Update bereit. Das Gerät muss über mindestens 50 % Akkuladung verfügen oder am Strom angeschlossen sein. Die Downloadgröße beträgt rund 360 MB, eine WLAN-Verbindung wird empfohlen.
Praktische Tipps für eine sichere Update-Installation:
- Führen Sie vor dem Update ein vollständiges Backup Ihres Geräts durch.
- Vermeiden Sie parallele Installationen von Drittanbieter-Apps während des Updates.
- Überprüfen Sie nach der Installation aktivierte App-Berechtigungen und Standortdienste.
Was sagen die Experten?
Wir haben mit Daniel Hofmann, leitender Analyst für Mobile Security bei der Secunet AG, gesprochen: „Sony beweist mit diesem Update erneut, dass sie den Enterprise-Anforderungen an Gerätesicherheit gerecht werden. Die Reaktionszeit zwischen Googles Patch-Veröffentlichung und Sonys Rollout bewegt sich im Bestfall unter zwei Wochen – das ist branchenführend.“
Auch Branchenkennerin Katharina Meier, Security Consultant bei G DATA CyberDefense, betont: „Für Nutzer geschäftskritischer Anwendungen oder im Journalismus ist gerade der zuverlässige Patch-Zyklus elementar. Zero-Day-Exploits lassen sich nur mit aktueller Firmware zuverlässig minimieren.“
Fazit: Updates sind die erste Verteidigungslinie
Auch wenn neue Features verlockender erscheinen – in Sachen Gerätesicherheit liegt der wahre Mehrwert in der zuverlässigen Pflege durch regelmäßige Sicherheitsupdates. Sony beweist mit dem Xperia 1 VII, wie dieser Anspruch in der Praxis wirkt. Wer das aktuelle Update installiert, reduziert deutlich das Risiko für Gerätekompromittierung, Datendiebstahl und Malware-Angriffe.
Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit: Installieren Sie das verfügbare November-Update und machen Sie mit bei unserer Diskussion – welche Erfahrungen haben Sie mit dem Updateprozess auf Ihrem Xperia gemacht?
Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren und teilen Sie Ihre Security-Tipps!




