Mit dem ehrgeizigen Rechenzentrumsprojekt „DataR“ setzt X-Ion ein klares Zeichen für nachhaltige Hyperscale-Infrastrukturen in Norddeutschland. Das 80-Millionen-Euro-Investment nahe Hamburg soll nicht nur moderne Co-Location-Standards bedienen, sondern auch neue Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz, KI-Optimierung und regionaler Wärmenutzung setzen.
Ein Meilenstein für die digitale Infrastruktur Norddeutschlands
Der IT-Infrastrukturanbieter X-Ion plant den Bau eines hochmodernen Rechenzentrums unter dem Namen „DataR“ vor den Toren Hamburgs. Mit einem Gesamtvolumen von 80 Millionen Euro gehört es zu den größten Einzelinvestitionen des Unternehmens. Auf einer Fläche von über 12.000 Quadratmetern entsteht ein Co-Location-Standort für anspruchsvolle Enterprise- und KI-Kunden, der sich durch dezidierte Nachhaltigkeitsstrategien auszeichnen soll.
Zum Hintergrund: Der Markt für Rechenzentren in Deutschland wächst rasant. Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom aus dem Jahr 2024 stieg die Zahl der Rechenzentrumskapazitäten (gemessen in MW IT-Last) allein in Deutschland um 17,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Hamburg rückte dabei zunehmend in den Fokus strategischer Infrastrukturprojekte.
High-Density für KI und HPC-Aufgaben im Fokus
Ein besonderer Schwerpunkt des DataR-Zentrums liegt auf der Unterstützung leistungsintensiver KI- und HPC-Workloads. Mit Leistungsdichten von über 50 kW pro Rack richtet sich X-Ion hier speziell an Unternehmen aus den Bereichen maschinelles Lernen, Genomforschung und automatisiertes Fahren, die auf dedizierte GPU-Cluster angewiesen sind.
Möglich wird dies unter anderem durch eine vollständig auf High-Density ausgelegte Kühlinfrastruktur. So setzt X-Ion auf modulare Containerlösungen mit integrierter Warm-/Kaltgang-Einhausung und direkter Flüssigkeitskühlung (Direct-to-Chip). Damit erfüllt man nicht nur die Anforderungen an moderne GPU-Server, sondern schafft gleichzeitig die Voraussetzung für energieeffizienten Dauerbetrieb.
Der Rechenzentrumsbetreiber plant laut eigenen Angaben, den PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) langfristig unter 1,2 zu halten – ein Wert, der deutlich unter dem deutschen Durchschnitt von 1,7 liegt (Quelle: Borderstep Institut 2023).
Innovative Wasserkühlung und Wärmerückgewinnung
Ein Herzstück des nachhaltigen Gesamtkonzepts ist die Kühlung per Wasser. Dabei kommt nicht nur klassische Rückkühlung über Außenluftwärmetauscher zum Einsatz, sondern auch direkte Wasserkühlung über das kommunale Kühlnetz, sowie Abwärmekopplung zur Quartiersversorgung.
X-Ion hat hierfür eine Kooperation mit den Stadtwerken des Landkreises Harburg abgeschlossen. Ziel ist es, die durch KI-Lasten erzeugte Abwärme in ein benachbartes Neubaugebiet einzuspeisen und damit bis zu 1.200 Haushalte mit Heizenergie zu versorgen – ein bislang einzigartiger Ansatz in Norddeutschland.
Darüber hinaus werden Wärmetauscher mit adaptive Flow-Control eingesetzt, die es ermöglichen, überschüssige Wärme dynamisch zwischen Rechenzentrum und Wohnquartieren zu verteilen. Diese Technologie verspricht eine CO₂-Einsparung von bis zu 2.200 Tonnen jährlich im Endausbau (Quelle: X-Ion Projektunterlagen 2025).
Regionale Vorteile: Standort, Arbeitsplätze und Synergien
Durch die strategische Lage in der Metropolregion Hamburg profitiert das Projekt gleich mehrfach: Von exzellenter Glasfaseranbindung über diverse Energieversorgungswege bis hin zu kurzen Latenzzeiten in Richtung Nord- und Mitteleuropa.
Für die Region bringt das DataR-Projekt handfeste wirtschaftliche Impulse. In der Bauphase entstehen mehr als 100 temporäre Arbeitsplätze, langfristig sind rund 60 Fachstellen im Bereich Facility Management, Rechenzentrumsbetrieb und Sicherheit geplant. Zudem plant X-Ion eine Partnerschaft mit der Technischen Universität Hamburg zur Ausbildung von Rechenzentrums- und Cloud-Techniker:innen.
Unternehmen aus der Region profitieren durch direkte Anbindungsmöglichkeiten, maßgeschneiderte Housing-Modelle sowie Service-Level-Agreements für unternehmenskritische Anwendungen. Für Mittelständler, die ihre Infrastruktur modernisieren oder Hybridlösungen realisieren wollen, bietet sich eine seltene Gelegenheit zur direkten Zusammenarbeit.
Praktische Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die einen Co-Location-Umzug erwägen:
- Führen Sie eine exakte TCO-Analyse (Total Cost of Ownership) durch – berücksichtigen Sie dabei Kühlleistung, Energiepreise und Skalierbarkeit.
- Nutzen Sie die Gelegenheit, IT-Infrastruktur zu konsolidieren und Virtualisierungspotenziale auszuschöpfen.
- Berücksichtigen Sie regulatorische Aspekte wie DSGVO, IT-Sicherheitsgesetz 2.0 und Nachhaltigkeitsberichtspflichten bei der Anbieterwahl.
Green IT als Wettbewerbsvorteil
Der zunehmende regulatorische Druck und wachsende Energiepreise machen standortnahe, energieeffiziente Rechenzentren wie DataR zu einer immer attraktiveren Option für Unternehmen aller Größenklassen. Nachhaltigkeit ist dabei kein Imagefaktor mehr, sondern ein echter Kosten- und Effizienztreiber.
So zeigt eine Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena) vom April 2024, dass für 76 % der befragten IT-Entscheider Nachhaltigkeitskennzahlen bei der Rechenzentrumswahl eine „entscheidende“ oder „wichtige“ Rolle spielen.
Durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen, wie eigener PV-Dachanlagen und der Förderung zertifizierter Grünstromlieferungen, will X-Ion dem Druck des Strommarktes langfristig begegnen. Eine intelligente Lastprognose auf Basis von AI-Workload-Profilen ermöglicht darüber hinaus eine optimale Ressourcenverteilung im 24/7-Betrieb.
Ein Beispiel für nachhaltige Transformation der IT-Infrastruktur
Mit dem DataR-Rechenzentrum liefert X-Ion ein konkretes Beispiel für den erfolgreichen Dreiklang aus Performance, Nachhaltigkeit und Regionalität. Für Unternehmen bedeutet dies: mehr Kontrolle über ihre Daten, bessere Energieeffizienz und eine strategisch günstige IT-Nähe zur Infrastruktur der Metropolregion Hamburg.
Die kommenden 18 Monate bis zur geplanten Inbetriebnahme des ersten Moduls Mitte 2026 werden zeigen, ob die hohen Ambitionen auch in der Praxis standhalten. Partnerunternehmen und Interessierte können sich bereits jetzt für Projektbesichtigungen und Workshop-Formate anmelden. Über das entsprechende Partnerportal auf der X-Ion-Website lassen sich zudem Slots für Proof-of-Concept-Umgebungen reservieren.
Der DataR-Case zeigt: Zukunftsfähige Rechenzentrumsarchitektur beginnt nicht bei der Leistung, sondern bei der Verantwortung. Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und regionale Integration sind keine Gegensätze mehr, sondern zentrale Fundamente erfolgreicher IT-Strategien. Diskutieren Sie mit – wie planen Sie Ihre IT-Infrastruktur für das kommende Jahrzehnt?




