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Rechenzentrum der Zukunft: Effiziente Verkabelung bei Unternehmen wie REWE

Ein sonnenlichtdurchfluteter, moderner Serverraum mit akkuraten, farblich markierten Glasfaserkabeln in präziser Anordnung, in dem engagierte IT-Profis bei natürlichem Licht konzentriert und freundlich zusammenarbeiten, während sanfte warme Farbnuancen eine Atmosphäre von Innovation, Klarheit und zukunftsweisender Effizienz schaffen.

In Zeiten exponentiell wachsender Datenmengen steht die IT-Infrastruktur unter enormem Druck. Unternehmen wie REWE setzen deshalb auf innovative Ansätze in der Rechenzentrumsverkabelung, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Doch wie genau sieht die Zukunft der Verkabelung in Rechenzentren aus – und welche Best Practices zeichnen sich bereits heute in der Praxis ab?

Verkabelung als kritischer Leistungsfaktor in modernen Rechenzentren

Die Backbone-Architektur eines Rechenzentrums ist das Rückgrat jeder datenintensiven Infrastruktur. Dabei ist die physische Netzwerkverkabelung eine oft unterschätzte, aber entscheidende Komponente für Leistung, Effizienz und Flexibilität. In hypervernetzten Umgebungen wie bei der REWE Group – einem Konzern mit über 12.000 Standorten europaweit – sind hochverfügbare und skalierbare Netzwerke essenziell für durchgängige digitale Geschäftsprozesse.

Laut einer Studie von MarketsandMarkets wird der globale Markt für Rechenzentrumsverkabelung bis 2027 auf rund 21,5 Milliarden US-Dollar anwachsen – ein deutliches Zeichen für die wachsende Bedeutung strukturierter Verkabelungssysteme. Gründe dafür: steigende Datenvolumina, Virtualisierung, Cloud Computing und IoT.

REWE als Vorreiter: Modularität und Struktur im Fokus

Die IT-Abteilung der REWE Group konzentriert sich bei der Rechenzentrumsplanung zunehmend auf eine stark modularisierte Infrastruktur. Ein zentrales Element ist dabei die Einführung von High-Density-Fiber-Lösungen (HDF), mit denen auf engem Raum deutlich höhere Bandbreiten erreicht werden können.

Ein konkretes Beispiel: Beim Neubau eines Rechenzentrumsstandortes in Köln setzt REWE konsequent auf ein zukunftsfähiges Spine-Leaf-Architekturkonzept, bei dem Switches in Clustern über Glasfaserleitungen (Multimode OM4) redundant miteinander verbunden werden. Dies fördert nicht nur niedrige Latenzen, sondern ermöglicht auch flexible Erweiterungen bei wachsendem Bedarf.

Zentrale Herausforderungen der Verkabelung in der Digitalisierung

Die zunehmende Digitalisierung bringt neue Komplexitäten und Anforderungen an die Netzwerktopologie mit sich. Dazu gehören:

  • Skalierbarkeit: Die Infrastruktur muss kurzfristig wachsendem Datenbedarf standhalten können.
  • Latenzoptimierung: Insbesondere beim Einsatz zeitkritischer Anwendungen (z. B. In-Memory-Analysen) ist jede Mikrosekunde entscheidend.
  • Thermische Effizienz: Dichte Verkabelungssysteme dürfen die Luftzirkulation im Rack nicht behindern.

Ein weiteres Problemfeld: der administrative Overhead. Herkömmliche dokumentationsarme Verkabelungsstrukturen führen langfristig zu Störungen, ineffizientem Patchmanagement und höheren Betriebskosten.

Neue Ansätze: Intelligente Kabelmanagement-Systeme

Ein wachsender Trend bei Großunternehmen wie REWE ist der Einsatz von intelligenten Verkabelungssystemen mit Echtzeit-Monitoring. Mithilfe digitaler Etiketten und RFID-gestützter Patchfelder kann der Netzwerkstatus automatisch überwacht werden – inklusive Alarm bei kritischen Veränderungen im Linkstatus.

Besonders in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen wie sie REWE nutzt, spielt die Automatisierung physischer Layer eine zentrale Rolle für Ausfallsicherheit und schnelle Fehlerbehebung.

Standards und Normen: Orientierung für die Planung

Für ein nachhaltiges Verkabelungsdesign stützen sich Unternehmen zunehmend auf internationale Standards wie die ISO/IEC 11801 oder EN 50173, die strukturierte Verkabelungssysteme untergliedern und Leistungsklassen definieren. Auch die Einhaltung der TIA-942-B ist bei der Einstufung der Rechenzentrumsverfügbarkeit entscheidend.

Dazu ein Beispiel: REWE orientiert sich bei neuen Projekten eng an ANSI/TIA 568.0-D und ergänzt diese durch interne Richtlinien, um eine konsistente Infrastruktur über verschiedene Rechenzentrumsstandorte hinweg zu gewährleisten.

Der digitale Wandel als Treiber für strukturierte Verkabelung

Wachsende Anwendungsfelder wie Machine Learning, Videoanalyse sowie Retail-Analytics im Lebensmittelhandel erhöhen den Druck auf performante IT-Infrastrukturen. Die REWE Group betreibt beispielsweise datengetriebene Instore-Analysen in Echtzeit, die eine stabile Netzanbindung aller Filialstandorte voraussetzen – ohne zentralisierte Ausfälle zu riskieren.

Sogenannte Edge-Datacenter, also kleine dezentrale Rechenzentren näher am Ort der Datennutzung, gewinnen bei REWE an Bedeutung – vor allem bei der Filialdigitalisierung. Auch hier sind kompakte, skalierbare Verkabelungslösungen wie MTP/MPO-Stecker unverzichtbar.

Statistische Einblicke: Kabelflut und Effizienzpotenziale

Eine Analyse des Uptime Institute 2024 zeigt: 65% aller Rechenzentren gaben an, mindestens zwei größere Vorfälle im Zusammenhang mit Fehldokumentation physischer Verbindungen erlebt zu haben. Gleichzeitig konnten Unternehmen mit strukturierten High-Density-Verkabelungen die Rack-Dichte um bis zu 30% steigern (Quelle: Uptime Institute Global Data Center Survey 2024).

Auch laut einem Bericht von Statista Research Department (2024) werden bis 2027 weltweit knapp 200 Zettabyte an digitalen Daten generiert – mehr als doppelt so viel wie 2022. Unternehmen wie REWE stehen damit vor der Herausforderung, ihre Netzwerkinfrastruktur permanent weiterzuentwickeln, um Engpässe zu vermeiden.

Best Practices für zukunftsfähige Verkabelung

Basierend auf der Analyse aktueller Trends und praktischer Umsetzungen bei Unternehmen wie REWE, lassen sich die folgenden Best Practices ableiten:

  • Immer mit Weitblick planen: Designentscheidungen sollten modulare Skalierbarkeit, Redundanz und Wartungsfreundlichkeit integrieren.
  • Dokumentation standardisieren: Setzen Sie auf Tools zur automatisierten Verkabelungsdokumentation mit integriertem Asset-Tracking.
  • High-Density-Verbindungen strategisch platzieren: Verwenden Sie MPO-Systeme gezielt in Core-Bereichen und bei Spine-Leaf-Topologien.

Fazit: Effizienz durch Struktur und Innovation

Das Rechenzentrum der Zukunft ist nicht nur ein Ort massiver Rechenleistung – es ist ein fein orchestriertes System aus intelligent platzierter Konnektivität, automatisiertem Kabelmanagement und klar definierter Skalierbarkeit. Unternehmen wie REWE zeigen: Wer frühzeitig auf Struktur, Standards und intelligente Lösungen setzt, bleibt trotz exponentiellen Datenwachstums agil, sicher und effizient.

Welche Erfahrungen haben Sie mit Rechenzentrumsverkabelung gemacht? Teilen Sie Ihre Best Practices oder Herausforderungen mit der Community – wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

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