Mit dem rasanten Anstieg von KI-Anwendungen, Hyperscale-Plattformen und Echtzeitanalysen geraten klassische Rechenzentrumsinfrastrukturen zunehmend an ihre Grenzen. Der US-amerikanische Hersteller Leviton stellt nun ein innovatives Portfolio an Glasfaser- und Konnektivitätslösungen vor, das genau auf diese neuen Anforderungen zugeschnitten ist.
Die Evolution der Rechenzentren: Von Gigabit zu Terabit
Rechenzentren stehen heute vor einer grundlegenden Transformation. Während früher noch Gigabit-Verbindungen den Standard darstellten, müssen moderne Einrichtungen Datenraten von 400 Gbit/s, 800 Gbit/s oder sogar 1,6 Tbit/s bewältigen. Treiber sind dabei datenintensive Workloads aus KI-Trainings, Machine Learning und Cloud-Plattformen. Laut einer Studie von Synergy Research Group wuchs der Umsatz im Cloud-Infrastrukturdienstleistungsmarkt 2023 um 19 %, mit einem Volumen von über 277 Milliarden US-Dollar weltweit.
Unter solchen Bedingungen gewinnen Hochleistungs-Glasfaserlösungen zunehmend an strategischer Relevanz. Unternehmen wie Meta, Microsoft oder Google investieren massiv in Hyperscale-Rechenzentren – mit Fokus auf latenzarme Kommunikation, optische Transceiver der nächsten Generation und verlustarme Verkabelung.
Levitons neue Glasfaserlösung: Optisch, effizient und zukunftssicher
Leviton präsentierte Anfang 2024 seine aktualisierte „Opt-X Unity“-Plattform sowie neue High-Density-Glasfaserkabel, die speziell für den Einsatz in KI-Rechenzentren und Hyperscale-Umgebungen entwickelt wurden. Die zentralen Vorteile:
- Geringere Dämpfung: Mit verbesserten Low-Loss-Steckverbindungen (unter 0,15 dB) und OM5-Fasertechnik reduziert Leviton deutlich die Signalverluste über längere Distanzen.
- Optimiert für 400G/800G: Die Systeme sind kompatibel zu SR8-, DR4- und neuen 100G Single-Mode Transceivern, ideal also für moderne Spine-Leaf-Architekturen.
- Schnelle Montage und Skalierbarkeit: Werkseitig geprüfte, vorterminierte MTP- und LC-Systeme beschleunigen den Rollout und reduzieren Ausfallzeiten.
Auch beim Temperaturmanagement wurde mit neuen Patchpanel-Designs und verbesserten Luftzirkulationskonzepten deutlich nachjustiert – ein Aspekt, der bei der zunehmenden Packungsdichte in Racks an Bedeutung gewinnt.
Was die Architektur moderner KI-Rechenzentren verlangt
Künstliche Intelligenz stellt völlig neue Anforderungen an die physische Infrastruktur von Rechenzentren – vom Stromverbrauch über die Kühlung bis hin zur Datenlahmübertragung. Besonders neural-basierte Trainingssysteme verlangen eine extrem hohe Kommunikation zwischen GPUs – mit Latenzen unterhalb von 10 Mikrosekunden.
Leviton adressiert diese Anforderungen durch:
- eine modulare Bauweise, angepasst an NVIDIA DGX- oder AMD Instinct-Systeme,
- Single-Mode- und Multimode-Kabelarchitekturen für unterschiedliche Netzwerktopologien,
- die Integration in Software-definierte Verkabelungsmanagementsysteme (z. B. Leviton Atlas-X1 Manager).
Damit schafft Leviton die Grundlage für automatisiertes Infrastrukturmonitoring, vorausschauende Wartung und nahtlose Integration in DCIM-Systeme.
Statistik: Laut Uptime Institute führten 72 % der Rechenzentren 2023 mindestens ein Modernisierungsprojekt durch; über 38 % fokussierten explizit auf Glasfaser-Upgrades (Quelle: Uptime Institute Global Data Center Survey 2023).
Nachhaltigkeit und Effizienz im Fokus
Ein weiterer zentraler Aspekt moderner Rechenzentren ist deren Energieeffizienz. Glasfaserlösungen helfen hier gleich doppelt: durch geringere Übertragungsverluste und eine Reduktion der aktiven Kühlung. Laut Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) kann eine strukturierte Glasfaserverkabelung mit optimierter Topologie bis zu 15 % Energieeinsparung pro Rack bewirken.
Leviton trägt dazu bei durch:
- flache FLUKE-getestete Verbindungsdämpfungen unter Rechenzentrumsstandard (TIA-568.3-D),
- lösbare Lenkungssysteme für optimalen Luftdurchsatz,
- die Unterstützung von nachhaltigen Materialien bei Kabelmänteln und Modulen (PVC-frei, halogenfrei nach IEC 60754).
Praxisbeispiel: Hyperscale-Infrastruktur bei IQData Frankfurt
Ein konkretes Anwendungsbeispiel findet sich im Westen Frankfurts: Das Hyperscale-Rechenzentrum IQData hat 2024 in Kooperation mit Leviton fast 18.000 Glasfaserverbindungen in drei Gebäuden realisiert. Durch Einsatz der neuen Opt-X-Dichteplattform erreichte das Unternehmen folgende Ergebnisse:
- Reduktion der Patchzeiten um 42 % durch vorkonfektionierte Module,
- 30 % geringerer Energieaufwand für aktive Kühlung (nach eigenen Betriebsdaten),
- Ausfallsicherer Betrieb durch Hot-Swap-fähige Konnektivität inkl. Echtzeitüberwachung.
Ivo Kempter, CTO von IQData, erklärte in einem Interview: „Die Wahl von Leviton hat unsere Strategie für 800G-fähige Verbindungen massiv vorangebracht. Unsere neuesten AI-Clusternetzwerke sind jetzt flächendeckend mit Single-Mode-Verkabelung nach dem neuen OS2-Standard ausgerüstet.“
Handlungsempfehlungen für IT-Entscheider
Für Unternehmen, die ihre Rechenzentrumsinfrastruktur zukunftssicher aufstellen wollen, ergeben sich aus den aktuellen Entwicklungen folgende Empfehlungen:
- Langfristig planen: Investieren Sie in High-Density-MTP-Systeme und berücksichtigt Multimode- sowie Single-Mode-Kombinationen je nach Topologie.
- Automatisierung priorisieren: DCIM-Integration mit physischem Asset-Tracking reduziert manuelle Fehler und erleichtert Wartungszyklen.
- Skalierbarkeit sichern: Wählen Sie modulare Patchpanel-Systeme mit Plug-and-Play-Funktion, um spätere 800G-/1.6T-Upgrades ohne Austausch zu ermöglichen.
Fazit: Die neue Basistechnologie für KI-Ära und Hyperscale-Wachstum
Die Zukunft der Dateninfrastruktur ist optisch. Mit seinen neuen Glasfaser- und Connectivity-Lösungen liefert Leviton einen technologischen Vorsprung für Unternehmen und Colocation-Anbieter, die ihre Architektur für datenintensive KI-Anwendungen und Hyperscale-Workloads aufrüsten wollen. Gleichzeitig adressiert das Unternehmen entscheidende Aspekte wie Effizienz, Nachhaltigkeit und Automatisierbarkeit.
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