Hosting & Infrastruktur

Rhöncloud Data Rock: Ein neues Leuchtfeuer in der Rechenzentrumslandschaft Osthessens

Ein strahlend sonniger Morgen erleuchtet das moderne, glasverkleidete Rechenzentrum Rhöncloud Data Rock, umgeben von sattgrünen Wiesen und angrenzenden Solarpanels, während Fachleute in lässiger Businesskleidung entspannt und fokussiert vor Ort die Zukunft nachhaltiger digitaler Infrastruktur gestalten.

Mit dem Rhöncloud Data Rock in Eichenzell entsteht ein Rechenzentrum der Superlative – hochsicher, nachhaltig und strategisch durchdacht. Die Kombination aus BSI-Level-4-Schutz, 4 Megawatt IT-Leistung und direkter Solarstromanbindung macht es zu einem zukunftsweisenden Infrastrukturprojekt im Herzen Deutschlands. Was bedeutet das für Wirtschaft, Umwelt und digitale Souveränität in der Region?

BSI-Klasse 4: Maximale Sicherheit für sensible Daten

Das neue Rechenzentrum „Rhöncloud Data Rock“ erfüllt die BSI-Klassifizierung Stufe 4 – die höchste Schutzklasse für Rechenzentren nach den Kriterien des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Diese Klasse bescheinigt Einrichtungen eine besonders hohe Resilienz gegenüber physischen und cyber-physischen Bedrohungen, etwa durch redundante Versorgungsnetze, durchgängige Zugangskontrollen mit biometrischen Systemen und mehrschichtige Brandschutzsysteme.

Mit 4 Megawatt installierter IT-Leistung reiht sich das Rechenzentrum in die Liga mittelgroßer Standorte ein, das aber mit seiner Sicherheitsausstattung und dem Energieprofil Maßstäbe setzt. Für Behörden, KRITIS-Einrichtungen (Kritische Infrastrukturen) und Unternehmen mit besonders sensiblen Daten werden Einrichtungen dieser Art zunehmend zur Voraussetzung in Ausschreibungen und Compliance-Anforderungen.

Smarte Energiearchitektur: Direktanbindung an den Solarpark Eichenzell

Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal des Rhöncloud Data Rock ist die direkte Koppelung an einen angrenzenden Solarpark. Der Energiebedarf eines Rechenzentrums dieser Größenordnung entspricht etwa dem einer deutschen Kleinstadt mit 5.000–7.000 Haushalten. Daher ist nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die Nachhaltigkeit der Energieversorgung von strategischer Bedeutung.

Durch die unmittelbare Versorgung aus erneuerbaren Quellen – in diesem Fall einem regionalen Solarpark – minimiert sich der CO₂-Fußabdruck erheblich. Laut Bundesnetzagentur verursachte der durchschnittliche Stromverbrauch eines Rechenzentrums in Deutschland im Jahr 2023 etwa 0,4 bis 0,6 Kilogramm CO₂ pro kWh bezogener Energie. Die Nutzung von lokal erzeugtem Solarstrom kann diesen Wert auf unter 0,1 Kilogramm senken.

Ein zusätzlicher technischer Vorteil: Die Direktanbindung reduziert Übertragungsverluste im Netz und sichert eine stabile Grundlastversorgung – insbesondere an sonnigen Tagen.

Der Staat als Vorreiter: Warum das Land Hessen an Bord ist

Eine der interessantesten Entwicklungen in der Entstehung des Rhöncloud Data Rock ist das Engagement des Landes Hessen als Ankermieter. Damit positioniert sich die öffentliche Hand nicht nur als Nutznießer, sondern als aktiver Treiber digitaler Infrastrukturentwicklung in der Fläche. Die geschützten IT-Dienste des Landes sollen künftig über Teile der Fläche im Data Rock betrieben werden – eine klare Ansage zur digitalen Souveränität und zum Vertrauen in ein regionales, hochsicheres Hosting-Modell.

Der Schritt reiht sich ein in bundesweite Bemühungen zur Stärkung staatlicher IT-Infrastruktur außerhalb kommerzieller Hyperscaler. Neben Vertrauen in Sicherheitsstandards und Datenhoheit verfolgt Hessen mit dem Engagement eine wirtschaftsstrategische Linie: Die öffentliche Präsenz verleiht dem Projekt Strahlkraft für weitere Kunden – insbesondere aus dem Bereich Bildung, Forschung, öffentliche Verwaltung und Mittelstand.

Wirtschaftlicher Impuls für Osthessen

Eichenzell und die Region Fulda profitieren wirtschaftlich von der Ansiedlung gleich mehrfach. Bereits während der Bauphase entstanden durch regionale Auftragnehmer und Zulieferer nach Angaben des Betreibers rund 120 Arbeitsplätze. Im laufenden Betrieb sollen bis zu 30 dauerhafte Vollzeitstellen geschaffen werden, darunter hochqualifizierte Positionen in Facility Management, Technik und IT-Sicherheit.

Der Standort selbst erhöht darüber hinaus die Attraktivität Osthessens für digitale Geschäftsmodelle und IT-lastige Start-ups. Besonders Mittelständler im Industrie- und Logistiksektor profitieren von niedriglatenten Verbindungen, regulatorisch abgesichertem Datenschutz sowie physischer Nähe zur Infrastruktur.

Zusammen mit anderen Initiativen wie dem DigitalHub Fulda wächst so ein digitales Ökosystem mit regionaler Wertschöpfung und kurzer Interaktionsdistanz zu Verwaltung, Forschung und Wirtschaft – ein klarer Trend, den auch die EU mit ihren Digital Europe-Initiativen adressiert.

Nachhaltigkeit als Standortfaktor: Umweltziele mit Infrastrukturstrategien verknüpfen

Im Zuge wachsender Energiesorgen und Klimaziele rücken auch Rechenzentren zunehmend in den Fokus von Nachhaltigkeitsdebatten. Der Rhöncloud Data Rock zeigt exemplarisch, wie regionale Infrastrukturprojekte mit Umweltstrategien verzahnt werden können. Mit der vollständigen Integration des Solarparks wird nicht nur ein Großteil des Verbrauchs CO₂-neutral gedeckt, sondern gleichzeitig eine intelligente Laststeuerung mit Batterie- oder Hybridpufferlösungen möglich.

Experten erwarten, dass bis 2030 rund 20 % des gesamten Stromverbrauchs Europas auf Rechenzentren und digitale Infrastrukturen entfallen werden (Quelle: International Energy Agency, 2023). Projekte wie der Data Rock demonstrieren, wie durch lokale Lösungen und Partnerschaften CO₂-Einsparpotenziale gehoben werden können.

Auch die Abwärmenutzung steht auf der Agenda: Erste Planungen zur Einspeisung der Serverhitze in kommunale Wärmenetze in Eichenzell laufen. Bis zu 40 % der eingesetzten Energie könnten so letztlich als Fernwärme rückgewonnen werden – ein zukunftsweisender Ansatz, der in skandinavischen Ländern bereits Standard ist.

Praktische Empfehlungen für Unternehmen und Kommunen

Der Rhöncloud Data Rock steht sinnbildlich für eine neue Generation regional integrierter Rechenzentren. Unternehmen wie kommunale Akteure sollten sich aktiv mit der Einbindung und Nutzung solcher Infrastrukturen befassen:

  • Regionale Nähe nutzen: Prüfen Sie, ob georedundante Backup- oder Cloud-Dienste über Standorte wie Eichenzell abgesichert werden können – das bietet regulatorische Vorteile und reduziert Latenzen.
  • Nachhaltigkeitsberichte aufwerten: Die Nutzung eines CO₂-armen Standorts für IT-Systeme kann positiv in ESG-Berichten verbucht werden und stärkt die Corporate Responsibility.
  • Kooperationen anstoßen: Öffentliche und private Initiativen sollten gezielt Rechenzentrumsbetreiber ansprechen, um gemeinsame Abwärme- oder Smart-Grid-Lösungen zu entwickeln.

Fazit: Lokal, digital, nachhaltig – ein Rechenzentrum mit Strahlkraft

Mit dem Rhöncloud Data Rock entsteht mehr als nur ein Hochsicherheits-Rechenzentrum: Es ist ein Statement für souveräne Digitalisierung, energieeffiziente Infrastruktur und regionale Wertschöpfung. In Zeiten wachsender geopolitischer Unsicherheiten, ambitionierter Nachhaltigkeitsziele und wachsendem digitalen Infrastrukturbedarf stellt dieses Projekt eine Blaupause für die Entwicklung zukunftsfähiger IT-Zentren dar.

Wie sehen Sie die Rolle regionaler Rechenzentren in Ihrer Heimat? Diskutieren Sie mit unserer Community und teilen Sie eigene Erfahrungen oder Best Practices. Gemeinsam gestalten wir das digitale Rückgrat der Zukunft – sicher, grün und aus der Region für die Region.

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