Der Black Friday 2025 hat ein neues Zeitalter des Einkaufens eingeläutet: Immer mehr Konsumenten nutzen Künstliche Intelligenz, um schneller, gezielter und informierter einzukaufen. Besonders hervor sticht dabei der neu eingeführte „Shopping-Research“-Modus von ChatGPT, der Shopping-Vergleich und Produktempfehlungen revolutioniert.
ChatGPT als persönlicher Einkaufsberater
OpenAI hat im November 2023 ein neues Feature für ChatGPT vorgestellt, das gezielt auf das Online-Shopping ausgerichtet ist: den sogenannten Shopping-Research-Modus. Der Modus war pünktlich zur Black-Friday-Saison über ChatGPT Plus verfügbar und ist Teil einer umfassenderen Strategie, KI in den Konsumalltag zu integrieren.
In Kooperation mit dem Preisvergleichsportal Klarna und dem digitalen Kaufhaus ShopStyle ermöglicht ChatGPT, personalisierte Produktempfehlungen basierend auf Nutzerpräferenzen, Budget und Stilpräferenzen abzugeben. Die KI liefert Echtzeit-Preisvergleiche, listet Vor- und Nachteile einzelner Produkte auf und verlinkt direkt zu den Shops, bei denen das Produkt verfügbar ist. Diese neue Form des KI-gestützten Einkaufsprozesses bietet einen direkten Mehrwert: Konsumenten sparen nicht nur Zeit, sondern erhalten besser informierte Entscheidungen.
Technologischer Hintergrund und Funktionsweise
Der Shopping-Research-Modus stützt sich auf GPT-4-Turbo, das mit Web-Browsing, Bildverständnis und Plug-in-Integration ausgestattet ist. Die KI greift auf aktuelle Preisdaten, Produktdetails und Nutzerbewertungen zu und kann sogar modische oder technische Trends erkennen. Dazu wertet sie zehntausende Produktdaten in Echtzeit aus und lernt ständig von den Suchanfragen der Nutzer hinzu.
Für den Einzelhandel bedeutet dies eine tiefgreifende Veränderung: Die Interaktion verlagert sich zunehmend von klassischen Webshops oder stationären Point-of-Sale-Strukturen hin zu dialogbasierten Interfaces. Marktforscher sprechen bereits davon, dass Conversational Commerce – also Einkauf via Chatbot oder Sprach-KI – zum neuen Normal werden könnte.
Ökonomische Auswirkungen auf den Einzelhandel
Digitale Kaufimpulse wandern immer häufiger über Plattformen wie ChatGPT oder Google Shopping AI. Laut einer Studie von Salesforce (Shopping Index Q2/2024) nutzten 84 % der befragten Konsumenten weltweit bereits KI-gestützte Produktempfehlungen vor einem Kauf – ein Anstieg von 27 % gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig reduzierte sich die Verweildauer in klassischen Webshops signifikant.
Auch die Konversionsraten steigen: Laut Adobe Digital Economy Index (2024) erzielten personalisierte Produktvorschläge durch KI eine durchschnittlich 40 % höhere Abschlussrate im E-Commerce. Das macht deutlich: Für Einzelhändler, die keine KI einsetzen, beginnt ein strategischer Nachteil.
Neue Kundenerlebnisse durch intelligente Assistenz
Statt durch unzählige Tabs und Vergleichsportale zu navigieren, erhalten Kunden über ChatGPT konkrete Antworten wie: „Welcher Noise-Cancelling-Kopfhörer unter 200 € hat momentan die besten Bewertungen?“ oder „Welche Winterjacke ist laut Rezensionen besonders langlebig und wasserdicht?“
Durch multimodale Fähigkeiten – etwa die Analyse von Produktfotos oder QR-Codes – kann die KI sogar visuelle Elemente in ihre Bewertungen einbeziehen. Damit verwandelt sich das Shopping-Erlebnis von einer oft mühseligen Recherche in eine intuitive, unterstützte Entscheidungsreise.
Chancen und Herausforderungen für Händler
Für Einzelhändler eröffnet sich eine doppelte Chance: Einerseits können sie mit KI ihre eigene Sortimentsgestaltung, Preisoptimierung und Kundenansprache automatisieren. Andererseits steigt der Druck, mit Plattformen wie ChatGPT zu kooperieren oder auf eigenes Conversational Commerce umzustellen.
Zentrale Herausforderungen bleiben allerdings:
- Die Wahrung der Markenidentität im KI-gesteuerten Verkaufsgespräch
- Die Sicherstellung aktueller und korrekter Produktdaten
- Datenschutzrechtliche Hürden bei personalisierter Werbung
Insbesondere kleine Händler könnten abgehängt werden, wenn sie keine Ressourcen haben, ihre Produktdaten in „maschinenlesbare“ KI-kompatible Formate zu bringen oder gemeinsam mit KI-Plattformen zu vermarkten.
Praktische Tipps für Händler
Wer als Händler oder Marke im KI-getriebenen Einzelhandel bestehen will, sollte folgende Strategien beachten:
- Datenqualität verbessern: Nur strukturierte, aktuelle und genaue Produktdaten ermöglichen eine effiziente KI-Integration.
- Sichtbarkeit erhöhen: Kooperieren Sie mit Plattformen wie Klarna, Google Shopping oder OpenAI, um Produkte in Konversationsschnittstellen auffindbar zu machen.
- Beratungstiefe nutzen: Bauen Sie eigene KI-basierte Chatbots mit Expertisecharakter auf – speziell bei beratungsintensiven Produkten.
Ein Blick in die Zukunft: Vom Click zum Prompt
Die Art, wie Konsumenten Produkte finden, verändert sich fundamental: Nicht mehr Keywords bestimmen die Suche, sondern komplexe Prompts. „Finde mir eine stilvolle, pflanzliche Kaffeemaschine für maximal 150 €, die sich für kleine Küchen eignet“ – solche Anfragen werden bald Standard. Laut McKinsey (KI im Einzelhandel, 2024) könnten bis 2030 über 50 % aller Onlinekäufe über KI-gestützte Systeme vorbereitet werden.
Auch die Rolle des stationären Handels dürfte sich wandeln. Think Tank ZEW geht in seinem Bericht zur Einzelhandelstransformation (2025) davon aus, dass KI-Beratung vor Ort ein neuer USP für lokale Geschäfte sein könnte – etwa durch durchgängige Produktempfehlungen per App im Laden.
Fazit: Der Kunde ist König – und die KI sein Ratgeber
Der Black Friday 2025 hat gezeigt: Künstliche Intelligenz wird vom Gimmick zur Grundausstattung des modernen Einkaufserlebnisses. Tools wie ChatGPT verändern nicht nur das Konsumentenverhalten, sondern schaffen neue Standards für Convenience, Effizienz und Personalisierung.
Doch mit großen Chancen gehen auch neue Abhängigkeiten und Wettbewerbssituationen einher. Wer früh in KI-basierte Integrationen investiert, wird langfristig profitieren – im E-Commerce ebenso wie im stationären Handel.
Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit KI beim Einkaufen! Haben Sie bereits ChatGPT oder andere Tools zur Produktsuche verwendet? Wie hat es Ihre Entscheidung beeinflusst? Kommentieren Sie mit und diskutieren Sie mit unserer Community!




