IT-Sicherheit & Datenschutz

WhatsApp-Sicherheit: 9 Tipps für einen besseren Schutz deiner Daten

Ein hell erleuchtetes, freundliches Home-Office-Setting mit einer jungen Person, die entspannt und aufmerksam auf ihr Smartphone blickt, umgeben von warmen Holztönen und sanftem Tageslicht, das eine vertraute und sichere Atmosphäre beim Schutz der digitalen Privatsphäre vermittelt.

WhatsApp ist aus dem Alltag kaum noch wegzudenken – doch mit rund zwei Milliarden aktiven Nutzern weltweit bleibt der Messenger ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle. Gerade beim Thema Datenschutz und Sicherheit gibt es viele Stellschrauben, die Nutzer kennen und nutzen sollten. Wir zeigen dir, wie du deine Privatsphäre auf WhatsApp effektiv schützt und häufige Sicherheitslücken vermeidest.

Datenschutz bei WhatsApp: Ein kurzer Überblick

WhatsApp gehört seit 2014 zu Meta (ehemals Facebook) und steht regelmäßig in der Kritik, was den Umgang mit Nutzerdaten betrifft. Auch wenn der Messenger seit 2016 standardmäßig Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) für Nachrichten und Anrufe verwendet, bleibt die Frage, wer Zugriff auf Metadaten hat – also wer mit wem, wann und wie oft kommuniziert.

Ein zentrales Thema sind hierbei die Datenschutzrichtlinien, die seit 2021 in Kraft sind. Diese erlauben es Meta, bestimmte Daten wie Telefonnummern, Geräteinformationen und Nutzungsverhalten für kommerzielle Zwecke zu verwenden. Zwar gilt diese Regelung in der EU nicht im vollen Umfang aufgrund der DSGVO, doch ein ungutes Gefühl bleibt bei vielen. Darum ist es wichtig, die eigenen Sicherheitseinstellungen regelmäßig zu überprüfen.

1. Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist eine der einfachsten und zugleich effektivsten Mechanismen, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Bei WhatsApp funktioniert sie über die Eingabe einer sechsstelligen PIN, die zusätzlich zur SMS-Verifizierung abgefragt wird.

  • Öffne WhatsApp > Einstellungen > Account > Verifizierung in zwei Schritten.
  • Aktiviere die Funktion und erstelle deinen PIN.
  • Hinterlege optional eine E-Mail-Adresse für die Wiederherstellung.

Diese Maßnahme schützt insbesondere davor, dass jemand deine Telefonnummer klaut und dein WhatsApp-Konto auf einem anderen Gerät aktiviert.

2. Sichtbarkeit von Profilinfos einschränken

Standardmäßig sind Profilbild, Status und Zuletzt-online-Anzeige für alle sichtbar, auch für Unbekannte. Das öffnet Tür und Tor für Stalking, Phishing oder Social Engineering-Angriffe. So gehst du dagegen vor:

  • Gehe zu Einstellungen > Datenschutz.
  • Wähle „Profilbild“, „Zuletzt online & Online“ und „Info“ individuell aus.
  • Setze die Einstellungen auf „Meine Kontakte“ oder „Niemand“, je nach Bedarf.

Auch die „Gesehen“-Funktion lässt sich einschränken – eine Maßnahme, die nicht nur der Privatsphäre dient, sondern auch entspannter kommunizieren lässt.

3. Gruppen-Einladungen kontrollieren

Niemand möchte in dubiosen WhatsApp-Gruppen landen – doch die Gruppenfunktion wurde in der Vergangenheit häufig für Spam und Kettenbriefe missbraucht. Seit einigen Updates lässt sich genau steuern, wer einen zu Gruppen hinzufügen darf.

  • Gehe zu Einstellungen > Datenschutz > Gruppen.
  • Wähle, ob „Jeder“, „Meine Kontakte“ oder „Meine Kontakte außer…“ dich einladen dürfen.
  • Wähle im Zweifel die restriktivste Variante.

4. Sicherheitsbenachrichtigungen aktivieren

Wenn sich der Sicherheitscode eines Kontakts ändert – etwa durch Neuinstallation – kann das auf ein kompromittiertes Gerät hindeuten. WhatsApp erlaubt das Aktivieren von Sicherheitsbenachrichtigungen bei Codeänderungen.

  • WhatsApp > Einstellungen > Datenschutz > Sicherheit.
  • Aktiviere die Option „Sicherheitsbenachrichtigungen anzeigen“.

So kannst du frühzeitig erkennen, ob dein Gesprächspartner möglicherweise Opfer eines Angriffs wurde.

5. Regelmäßig Backup-Einstellungen prüfen

Zwar sind Chats auf WhatsApp E2EE-geschützt, jedoch nicht automatisch das Cloud-Backup auf Google Drive oder iCloud. Seit 2021 gibt es jedoch auch E2EE-Backups – aber nur bei manueller Aktivierung.

So aktivierst du das verschlüsselte Backup:

  • WhatsApp > Einstellungen > Chats > Chat-Backup.
  • Wähle „Ende-zu-Ende-verschlüsseltes Backup“.
  • Erstelle ein sicheres Passwort oder verwende einen 64-stelligen Schlüssel.

Nur so bleiben deine Daten auch außerhalb der App geschützt.

Laut Daten von Statista (2024) sichern über 70 % aller WhatsApp-Nutzer ihre Chats regelmäßig – jedoch nutzen nur rund 22 % die verschlüsselte Backup-Funktion. Ein alarmierender Wert im Kontext digitaler Sicherheit.

6. Vorsicht bei Links und Anhängen

Phishing-Nachrichten gehören zu den häufigsten Einfallstoren für Schadsoftware – auch auf WhatsApp. Immer wieder kursieren gefälschte Gewinnbenachrichtigungen, Fake-Shops oder vermeintliche DHL-Benachrichtigungen. Schon ein Klick kann Malware auslösen oder Daten abgreifen.

Was hilft:

  • Klicke nur auf Links von vertrauenswürdigen Absendern.
  • Misstraue Nachrichten mit Schreibfehlern oder ungewöhnlichem Satzbau.
  • Nutze aktuelle Virenschutz-Software auf deinem Smartphone.

Eine Studie von Kaspersky aus dem Jahr 2024 berichtet, dass die Zahl der über WhatsApp verbreiteten Phishing-Versuche gegenüber dem Vorjahr um 47 % gestiegen ist. Besonders problematisch: Über manipulierte Gruppeneinladungen verbreiten sich Angriffe deutlich schneller als über individuelle Kontakte.

7. Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung aktivieren

Ein zusätzlicher Schutzmechanismus auf dem Gerät ist die Sperre der WhatsApp-App selbst. Android- und iOS-Versionen unterstützen Face ID, Touch ID oder Fingerabdrucksensoren. Damit bleibt WhatsApp auch bei entsperrtem Smartphone hinter einer zweiten Barriere geschützt.

  • Einstellungen > Datenschutz > Bildschirmsperre aktivieren.
  • Wähle die gewünschte Authentifizierungsmethode.
  • Lege gegebenenfalls eine Sperrzeit fest (z. B. sofort oder nach 1 Minute).

8. Unbekannte Nummern blockieren und melden

Spam und Belästigungen nehmen auf WhatsApp zu – besonders über Drittanbieter oder Callcenter. Die App bietet integrierte Funktionen zum Blockieren und Melden solcher Kontakte.

So funktioniert’s:

  • Tippe im Chat mit der unbekannten Nummer auf die drei Punkte > „Mehr“ > „Blockieren“.
  • Zusätzlich kannst du Kontakte melden. WhatsApp wertet diese Daten für automatisierte Erkennungsmechanismen aus.

Gerade bei verdächtigen Nachrichten solltest du keinen Dialog eingehen, sondern den Kontakt konsequent blockieren.

9. Vorsicht bei Drittanbieter-Apps und Modifikationen

Apps wie „GBWhatsApp“ oder „WhatsApp Plus“ versprechen zusätzliche Funktionen – doch sie bergen hohe Risiken. Es handelt sich meist nicht um offizielle Meta-Anwendungen, häufig fehlt jegliche Sicherheitsprüfung. Im schlimmsten Fall könnten deine Chats, Mediendateien oder Zugangsdaten ausgespäht werden.

Ein Beispiel: Sicherheitsanalysten von ESET warnten im März 2024 vor einer modifizierten WhatsApp-Version aus einem Drittanbieter-App-Store, die Spyware enthielt und systematisch Nachrichten an einen externen Server übermittelte. Meta selbst verbannt regelmäßig Nutzer solcher Apps von der Plattform.

Fazit: Sicherheit ist Einstellungssache

WhatsApp bietet zahlreiche integrierte Optionen, um die eigene Kommunikation zu sichern – doch viele bleiben ungenutzt. Datenschutz beginnt bei der regelmäßigen Auseinandersetzung mit den verfügbaren Funktionen und ihrer richtigen Anwendung.

Die gute Nachricht: Mit wenigen Klicks lassen sich viele Risiken minimieren. Gerade im Zeitalter digitaler Dauerkommunikation gewinnt bewusster Umgang mit persönlichen Daten täglich an Bedeutung.

Welche Sicherheitsfeatures nutzt du bereits – und welche Tipps fehlen dir noch auf WhatsApp? Tausche dich mit der Community darüber aus und teile diesen Artikel mit Freunden und Familie, um ein stärkeres Bewusstsein für Datenschutz zu schaffen.

Schreibe einen Kommentar