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Spekulationen über Samsungs S-Serie: Abschied von alten Konventionen?

Ein strahlend helles, editorial fotografiertes Smartphone in einer eleganten Hand, umgeben von warmem Tageslicht und subtilen Reflexionen auf einem modernen Holztisch, das den technologischen Wandel und die zukunftsweisende Innovation von Samsungs Galaxy S26 symbolisiert.

Mit der Galaxy-S-Serie setzte Samsung seit über einem Jahrzehnt technologische Meilensteine. Doch mit Blick auf das kommende Galaxy S26 mehren sich Stimmen, die von einem radikalen Kurswechsel sprechen – möglicherweise steht das Ende etablierter Design- und Funktionsprinzipien bevor.

Ein Paradigmenwechsel zeichnet sich ab

Seit dem ersten Galaxy S im Jahr 2010 hat sich die Flaggschiff-Serie von Samsung stetig weiterentwickelt – sowohl in puncto Hardware als auch bei der Softwareintegration. Doch aktuelle Leaks und Insiderberichte rund um das Galaxy S26 deuten darauf hin, dass Samsung mit einigen langjährigen Traditionen brechen könnte. Branchenkenner spekulieren über das Wegfallen des physischen Power-Buttons, die Integration von On-Device-AI und ein modulares Kamerasystem.

Unter Berufung auf eine anonyme Quelle innerhalb der Lieferkette berichtete der bekannte Leaker @Tech_Reve auf seinem X/Twitter-Kanal, dass Samsung erstmals auf CAPE (Capacitive Activation Pressure Electronics) Buttons setzen könnte – berührungssensitive Tasten statt klassischer Schaltflächen. Ein Trend, den Apple bereits mit dem Action Button im iPhone weitergetrieben hat. Auch „Android Authority“ bestätigt in einem Bericht aus dem Juli 2025 entsprechende Hinweise in Patentanmeldungen von Samsung.

Verzicht auf physische Buttons? Neue Bedienkonzepte im Fokus

Besonders kontrovers wird derzeit über das mögliche Fehlen physischer Tasten beim Galaxy S26 diskutiert. Statt Power- und Lautstärketasten setzt Samsung laut geleakten CAD-Zeichnungen auf ein vollständig glattes Gehäuse. Die Bedienung soll über drucksensitive Zonen am Rahmen erfolgen, unterstützt durch haptisches Feedback. Diese Entwicklung könnte nicht nur zu einer höheren Wasserdichtigkeit führen, sondern auch neue Herausforderungen in der Nutzerinteraktion mit sich bringen.

Ein ähnliches Konzept verfolgte bereits das HTC U12+ im Jahr 2018, wurde aber aufgrund unausgereifter Umsetzung stark kritisiert. Die entscheidende Frage lautet daher: Ist Samsung technologisch inzwischen soweit, dass ein solches Konzept im Alltag sinnvolle Mehrwerte bietet?

AI-first Philosophie: Lokale Intelligenz statt Cloud-Lösungen

Samsungs CFO und Mobile-Chef TM Roh hatte bereits im Frühjahr 2025 angekündigt, dass künftig „AI-first“ das zentrale Mantra der Galaxy-Reihe sei. Mit dem Galaxy S26 will das Unternehmen laut einem auf „The Elec“ veröffentlichten Bericht den nächsten Schritt wagen: Konsequente On-Device-AI auf Basis eines eigens entwickelten Exynos NeuroCore-Chips, der mit bis zu 60 TOPS (Tera Operations per Second) spezifiziert sein soll.

Diese Strategie passt zur Branchentendenz, AI-Prozesse zunehmend lokal auf dem Gerät durchzuführen, um Latenzen zu reduzieren und den Datenschutz zu stärken. Insbesondere Funktionen wie generative Bildbearbeitung, automatische Video-Zusammenfassungen oder personalisierte Systemoptimierungen sollen ohne Internetverbindung funktionieren. Dies könnte ein starkes Alleinstellungsmerkmal gegenüber Apples iPhone 17 oder Googles kommenden Pixel 10 werden.

Neue Kameraarchitektur: Hin zu modularen Einheiten?

Ein weiteres spannendes Gerücht betrifft die Kamerasektion des Galaxy S26. Laut Entwicklerversionen in Firmware-Leaks wurde erstmals eine dynamische Modulstruktur erwähnt. Denkbar ist eine Architektur, bei der Nutzer einzelne Sensoren updaten oder tauschen könnten – ein Schritt in Richtung nachhaltiger Gerätekonzepte, wie sie Fairphone bereits im Low-End-Segment testete.

Darüber hinaus gilt als wahrscheinlich, dass Samsung auf einen neuen 200-MP-ISOCELL-Sensor setzen wird, ergänzt durch variable Blendenöffnung und ein periskopisches Zoommodul mit 10x optischem Zoom. Hier will sich Samsung erneut gegenüber Apples Kamerakompetenz positionieren – vor allem, da laut einer IDC-Studie aus März 2025 inzwischen 71 % der Smartphone-Käufer die Kameraqualität als Hauptkriterium nennen.

Was bedeutet das für Nutzer und Markt?

Die genannten Neuerungen könnten erhebliche Auswirkungen auf das Smartphone-Ökosystem haben – nicht nur technisch, sondern auch kulturell. Die Abkehr von gewohnten Tasten und Benutzer-Interfaces dürfte primär technikaffine Nutzer ansprechen. Für die breite Masse bleibt der Nutzen hingegen fraglich, sofern die Bedienfreundlichkeit leidet. Um eine hohe Akzeptanz zu erreichen, muss Samsung daher nachweislich praktische Vorteile liefern.

Auch im Wettbewerb mit Apple, Xiaomi und Google kommt es auf kluge Alleinstellungsmerkmale an. Samsungs neue AI-Offensive und ein radikales Design könnten für starke Differenzierung sorgen – oder aber zur Polarisierung führen. Immerhin nutzen laut einer aktuellen Statista-Umfrage (Juni 2025) noch rund 54 % der Galaxy-Nutzer regelmäßig physische Buttons zur Navigation.

Strategischer Wandel oder technologische Spielerei?

Samsung steht traditionell für Innovationsdrang – doch nicht jede Innovation wird vom Markt angenommen. Das Fehlen physischer Bedienelemente oder modulare Kameraelemente könnten für gewöhnliche Nutzer eher Hürden darstellen als Vorteile. Ganz entscheidend ist daher die Umsetzung im Detail.

Experten wie der bekannte Technikjournalist Daniel Rotte (TechReview Deutschland) warnen vor einer zu radikalen Entkopplung vom Gewohnten: „Innovation muss Evolution sein – keine Revolution. Der Nutzer will Fortschritt, aber keine Umerziehung.“

Was sollten Nutzer und Early Adopters beachten?

  • Softwaretests abwarten: Erste Hands-On-Videos und Testergebnisse ab Dezember 2025 dürften zeigen, wie zuverlässig die neue Bedienung ohne physische Tasten funktioniert.
  • Nutzungsszenarien vergleichen: Für Nutzer mit speziellen Anforderungen – etwa mobile Fotografen – kann sich ein modulares Kamerakonzept lohnen, sofern es wirklich angeboten wird.
  • Datenschutzaspekte prüfen: Die AI-on-Device Strategie von Samsung könnte ein Pluspunkt für datensensible Nutzer sein, sollte aber auf transparente Local-Processing-Standards setzen.

Fazit: Evolution oder Zäsur?

Das Galaxy S26 steht als Symbol einer möglichen Zäsur in Samsungs Flaggschiffstrategie. Radikale Designänderungen und ein starker Fokus auf hardwarebasierte AI könnten der Beginn eines neuen Kapitels sein – oder ein riskantes Experiment. Viel hängt von der konkreten Umsetzung und der Marktreaktion ab.

Wir sind gespannt auf eure Meinung: Begrüßt ihr den Kurswechsel in Sachen Design und AI oder wünscht ihr euch Konstanz? Diskutiert mit in den Kommentaren oder teilt eure Gedanken mit uns auf X und Reddit.

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