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Samsung warnt: 29 neue Sicherheitslücken erfordern schnelle Updates

Ein warm beleuchtetes, modernes Home-Office mit einer Person, die konzentriert ein aktuelles Software-Update auf ihrem Samsung-Smartphone aktiviert, während Sonnenlicht sanft durch das Fenster fällt und eine Atmosphäre von Sicherheit und Vertrauen schafft.

Samsung hat im August 2025 ein kritisches Sicherheitsupdate veröffentlicht, das insgesamt 29 Schwachstellen beseitigt – darunter eine als kritisch eingestufte Lücke, die potentiellen Angreifern weitreichenden Zugriff erlauben könnte. Nutzer sollten das Update umgehend installieren, um ihre Geräte vor Cyberangriffen zu schützen.

29 Sicherheitslücken: Das steckt hinter dem August-Patch

Mit seinem monatlichen Sicherheitsupdate vom 1. August 2025 hat Samsung insgesamt 29 neue Schwachstellen in seinen Galaxy-Geräten geschlossen, die zum Teil schwerwiegende Sicherheitsrisiken darstellen. Besonders alarmierend: Unter den Lücken befindet sich eine kritische Schwachstelle, die laut Google Project Zero unter bestimmten Umständen Remote-Code-Ausführung ermöglichen könnte – das bedeutet, dass ein Angreifer im schlimmsten Fall aus der Ferne vollständige Kontrolle über das betroffene Gerät erlangen kann.

Das Update kombiniert die Android Security Bulletin-Patches von Google für August 2025 und erweitert sie um Samsung-eigene Fixes, die spezifisch auf die One UI-Oberfläche, Samsung Knox und weitere proprietäre Komponenten abzielen. Laut Samsung betrifft die kritische Lücke ein Problem in der Verarbeitung von Bluetooth-Übertragungen auf bestimmten Modellen der Galaxy-Reihe, darunter das Galaxy S23 Ultra, das Galaxy Z Fold5 sowie Tablets wie das Galaxy Tab S9+.

Sicherheitsklassifizierungen und betroffene Geräte

Die 29 behobenen Schwachstellen lassen sich gemäß CVE (Common Vulnerabilities and Exposures) in unterschiedliche Risikokategorien einteilen:

  • 1 kritische Schwachstelle (CVE-2025-21341): erlaubt unter Umständen Remote-Code-Ausführung ohne Benutzerinteraktion über Bluetooth.
  • 17 als hoch eingestufte Sicherheitslücken: darunter Probleme in der TrustZone-Komponente, im NFC-Stack und Schwachstellen in spezifischer Samsung-Software.
  • 11 mittel- und niedrigschwere Schwachstellen: betreffen z. B. UI-Komponenten, App-Berechtigungsmanagement und nicht abgesicherte Speicherzugriffe.

Betroffene Modellreihen sind unter anderem:

  • Galaxy S21-, S22- und S23-Serie
  • Galaxy Z Flip4, Z Flip5, Z Fold4, Z Fold5
  • Galaxy A54, A73 sowie ausgewählte M- und Tab-Modelle ab Baujahr 2022

Eine vollständige Liste der betroffenen Geräte ist auf Samsungs offizieller Mobile Security-Seite einsehbar.

Angriffsvektoren und mögliche Folgen für Nutzer

Die kritischste Schwachstelle erlaubt über Bluetooth manipulierte Verbindungsanfragen, durch die sich ein Schadcode einschleusen lässt – selbst ohne Zustimmung oder Interaktion des Nutzers. Ein erfolgreich durchgeführter Angriff könnte es Angreifern ermöglichen:

  • Kamera und Mikrofon unbemerkt zu aktivieren
  • Authentifizierungsdaten abzufangen
  • Sensible Inhalte wie E-Mails, Messenger-Kommunikation oder Fotos auszulesen

Laut einem Bericht von Statista (März 2025) gaben 52 % der Deutschen an, sich vor Bluetooth-basierten Angriffen durch unbekannte Geräte zu fürchten – mit gutem Grund, wie das aktuelle Update zeigt. Zudem dokumentierte das Cybersecurity-Unternehmen Lookout, dass fast 8 % aller dokumentierten mobilen Sicherheitsverletzungen im Jahr 2024 über Bluetooth-Schnittstellen erfolgten (Quelle: „Mobile Threat Landscape 2025“ von Lookout).

Samsung reagiert mit verbessertem Patch-Regime

Samsung hat sein Android-Update-Versprechen zuletzt ausgebaut und gewährt bei vielen Modellen mittlerweile vier Jahre Sicherheitspatches sowie fünf Jahre Softwareunterstützung. Das August-2025-Update zeigt, wie ernst der Hersteller diese Verpflichtung nimmt. Durch die enge Zusammenarbeit mit Google im Rahmen des Android Security Bulletins werden Schwachstellen zügig identifiziert und gepatcht.

Das Unternehmen ruft Nutzer eindringlich dazu auf, die Sicherheitsupdates regelmäßig manuell zu prüfen und zu installieren, da nicht alle Geräte automatische Updates unmittelbar auslösen. Vor allem bei carriergebundenen Varianten (z. B. Geräte, die über Mobilfunkanbieter bezogen wurden) kann sich die Auslieferung verzögern.

So überprüfen Sie, ob Ihr Gerät geschützt ist

Einfaches Prüfen reicht aus, um sicherzustellen, dass Sie die neueste Sicherheitsversion installiert haben. Samsung liefert alle sicherheitsrelevanten Informationen transparent unter security.samsungmobile.com.

  • Öffnen Sie auf Ihrem Gerät Einstellungen → Software-Update → Herunterladen und installieren.
  • Vergleichen Sie die angezeigte Softwareversion mit der August-Version (Patch-Level: 2025-08-01).
  • Installieren Sie das Update sofort, wenn es verfügbar ist – ein Neustart ist dafür notwendig.

Bedenken Sie, dass insbesondere Geräte mit DeX-Funktion oder sicherheitskritischen Business-Apps (z. B. MDM-verwaltete Samsung Knox-Environments) ein akutes Risiko aufweisen, wenn sie nicht zeitnah aktualisiert werden.

Tipps für besseren Schutz Ihrer Mobilgeräte

Neben dem reinen Softwareupdate empfiehlt Samsung zusammen mit unabhängigen Sicherheitsforschern eine Reihe von Maßnahmen für einen langfristig besseren Schutz:

  • Bluetooth nur bei Bedarf aktivieren: Vermeiden Sie eine permanente Aktivierung – besonders an öffentlichen Orten. Angriffe funktionieren oft durch passives Scannen nach offenen Geräten.
  • Sicherheits-PIN aktivieren: Aktivieren Sie Biometrie kombiniert mit einem starken PIN-Code. So wird ein Fremdzugriff zumindest physisch erschwert.
  • Keine Drittanbieter-Apps aus inoffiziellen Stores installieren: Einige Angriffe basieren auf bereits kompromittierten Apps im APK-Format.

Weiterhin sollten auch Datensicherungen regelmäßig und auf verschlüsselten Speichermedien erfolgen. Samsung bietet dazu in der App Smart Switch komfortable Backup-Optionen.

Fazit: Sicherheit ist ein fortlaufender Prozess

Das August-2025-Update ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie notwendig regelmäßige Sicherheitsupdates in einer zunehmend vernetzten Welt sind. Besonders mobile Endgeräte, die oft persönliche Daten, geschäftliche Zugänge und IoT-Verbindungen bündeln, müssen konsequent geschützt werden.

Samsungs Engagement bei sicherheitskritischen Patches und die klare Kommunikation von Schwachstellen sind Schritte in die richtige Richtung – nun liegt es auch an den Nutzern, ihre Geräte aktiv zu pflegen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit den Samsung-Sicherheitsupdates gemacht? Welche Maßnahmen trefft ihr persönlich für den Schutz eures Smartphones? Diskutiert mit uns in den Kommentaren und teilt eure besten Sicherheitstipps mit der Community!

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