Aktuell warnt die Volksbank vor einer massiven Phishing-Kampagne, in der Cyberkriminelle unter dem Vorwand eines neuen „Web-Sicherheitssystems“ sensible Kundendaten abgreifen wollen. Die Mails wirken täuschend echt – wer unachtsam ist, riskiert den Verlust von Zugangsdaten und finanziellen Schaden. In diesem Artikel zeigen wir, wie die Masche funktioniert, worauf Sie achten sollten und mit welchen konkreten Maßnahmen Sie Ihr Online-Banking absichern können.
Die neue Masche: Phishing im Namen der Volksbank
Seit Anfang 2025 häufen sich Meldungen über betrügerische E-Mails, die angeblich von der Volksbank stammen. In den Mails werden Empfänger darüber informiert, dass ein neues „Web-Sicherheitssystem“ eingeführt wurde, das eine sofortige Verifizierung der Kundendaten erfordere. Dabei werden Nutzer über einen Button oder Link auf eine täuschend echt nachgebaute Website geführt, auf der Zugangsdaten wie Kontonummer, Online-Banking-PIN und sogar TANs abgefragt werden.
Besonders perfide: Die Gestaltung der E-Mails imitiert offizielle Kommunikationsmittel der Volksbank detailgetreu – vom Logo über Farbgebung bis hin zur Sprachebene. Sogar korrekte rechtliche Formulierungen und Fußzeilen werden übernommen. Die Gefahr, auf gefälschte Seiten hereinzufallen, ist entsprechend hoch.
Phishing nimmt massiv zu – Zahlen und Trends
Phishing gehört weiterhin zu den häufigsten Angriffsmethoden im Cybercrime-Umfeld. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wurden allein im Jahr 2024 insgesamt 29,6 Millionen Phishing-Mails an deutsche Internetnutzer verschickt – ein Anstieg von 18 % im Vergleich zu 2023 (Quelle: BSI-Lagebericht IT-Sicherheit 2024).
Auch die Europäische Union spricht in ihrem aktuellen Bericht über Cybersicherheitsbedrohungen (ENISA Threat Landscape 2024) von einer zunehmenden Professionalisierung solcher Angriffe, insbesondere im Bereich Finanzbetrug. Demnach sind vor allem Banken und deren Kunden Zielscheiben, da sich Bankdaten direkt wirtschaftlich verwerten lassen.
So erkennen Sie eine Phishing-Mail im Namen der Volksbank
Die Volksbank selbst weist auf ihrer offiziellen Website regelmäßig auf neue Betrugsvarianten hin. Dennoch sind viele Nutzer verunsichert, da die E-Mails auf den ersten Blick echt wirken. Folgende Merkmale deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Betrug hin:
- Druck zur sofortigen Handlung: Formulierungen wie „Ihr Zugang wird deaktiviert“ oder „Bitte verifizieren Sie Ihr Konto umgehend“ sollen Stress erzeugen.
- Ungewöhnliche Absenderadresse: Oft weicht diese leicht von der echten Volksbank-Domain ab (z. B. info@volkbank-sicherheit.com).
- Fehlender persönlicher Bezug: Kommunikationen der Bank sprechen Kunden in der Regel mit vollständigem Namen an und enthalten Kontext zur letzten Interaktion.
- Links zu Drittseiten: Die Ziel-URL stimmt nicht mit der offiziellen Domain der Volksbank überein.
Auch technische Details können bei der Identifikation helfen. Eine Analyse des E-Mail-Headers offenbart etwa ungewöhnliche IP-Adressen oder unautorisierte Mailserver. Wer unsicher ist, sollte im Zweifel direkt bei der Bank nachfragen anstatt Links anzuklicken.
Welche Gefahren drohen bei erfolgreichem Phishing?
Ein erfolgreicher Phishing-Angriff kann gravierende Folgen für Betroffene haben. Gelangen Kriminelle an Zugangsdaten zum Online-Banking, sind Kontoabbuchungen, Datenmissbrauch und sogar Identitätsdiebstahl möglich. Besonders brisant ist die Verwendung gestohlener TANs zur Ausführung von Überweisungen im Namen des Opfers.
Viele Banken haften zwar grundsätzlich für unautorisierte Transaktionen – doch wird Fahrlässigkeit nachgewiesen, kann dies zur Leistungsverweigerung führen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz etwa warnt ausdrücklich davor, TANs außerhalb des offiziellen Bank-Portals einzugeben (Quelle: verbraucherzentrale.de).
Schutzmaßnahmen: So machen Sie Phishing-Angreifern das Leben schwer
Mit einigen gezielten Maßnahmen lässt sich das Risiko einer Kompromittierung durch Phishing deutlich reduzieren. Neben technischer Absicherung spielen Aufmerksamkeit und digitales Urteilsvermögen eine entscheidende Rolle. Folgende Empfehlungen sollten Sie umsetzen:
- Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Aktivieren Sie, wo möglich, mehrere Schritte zur Identitätsprüfung wie TAN-Apps oder Push-Bestätigungen auf vertrauenswürdigen Geräten.
- Phishing-Filter einsetzen: Moderne E-Mail-Programme bieten integrierte Prüfmechanismen – etwa Microsoft Defender oder Gmail Safe Browsing.
- Keine Eingaben nach Linkklicks: Geben Sie Login-Daten, TANs oder andere Informationen nur direkt auf der offiziellen Website der Volksbank ein (idealerweise durch manuelle Eingabe der Adresse).
Auch regelmäßige Softwareupdates reduzieren Angriffsflächen. Veraltete Browser oder Betriebssysteme sind besonders anfällig gegenüber Scripting-Angriffen, die Phishing-Seiten zusätzlich gefährlich machen.
Rechtliche Einordnung und Meldewege
Wer eine Phishing-Mail erhält, kann und sollte diese weiterleiten. Die Volksbank empfiehlt ausdrücklich, verdächtige Mails an phishing@volksbank.de zu schicken. Zudem nimmt die Verbraucherzentrale Hinweise entgegen, ebenso wie das BSI über sein Meldeportal auf bsi.bund.de.
Die Strafverfolgung gestaltet sich oft schwierig, da Tätergruppen meist im Ausland agieren. Dennoch trägt jede Meldung zur Identifikation von Mustern und Quellen bei und stärkt die gesamtgesellschaftliche Cyberresilienz.
Fazit: Wachsamkeit ist der beste Schutz
Die Phishing-Welle im Namen der Volksbank zeigt, wie geschickt und gefährlich Cyberkriminelle mittlerweile agieren. Umso wichtiger ist es, sich der Gefahren bewusst zu sein – und digitale Hygiene zur Gewohnheit zu machen. Achten Sie auf Details, nutzen Sie Sicherheitsfunktionen moderner Bankensysteme und bleiben Sie kritisch gegenüber jeder unerwarteten Mail.
Haben Sie selbst Erfahrungen mit Phishing gemacht oder weitere Tipps zur Absicherung? Tauschen Sie sich mit der Community in den Kommentaren aus – Ihr Wissen hilft anderen Nutzern, sicher im Netz zu bleiben.