Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz als Dozent: Ein Selbstexperiment

In einem modernen, hell erleuchteten Seminarraum sitzt eine motivierte Dozentin entspannt vor ihrem Laptop, umgeben von interessierten Studierenden, während sanftes Tageslicht durch große Fenster fällt und die zukunftsweisende Symbiose von Mensch und Künstlicher Intelligenz im Bildungsalltag spürbar wird.

(Quelle: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 2023).

Der wirtschaftliche Einfluss ist ebenfalls spürbar: Der globale Markt für „AI in Education“ wird laut HolonIQ bis 2026 ein Volumen von 25 Milliarden USD überschreiten – mit jährlichen Wachstumsraten von über 30 %.

Diese Entwicklung unterstreicht, welche disruptive Kraft KI im Bildungssektor entfalten kann – wenn auch mit deutlichen sozialen, ethischen und fachlichen Herausforderungen.

Stärken und Grenzen der KI als Lehrkraft

Das Experiment identifiziert vier zentrale Nutzenpotenziale Künstlicher Intelligenz im Hochschulkontext:

  • Skalierbarkeit: KI kann für große Teilnehmerzahlen gleichzeitig personalisierte Inhalte ausspielen.
  • Aktualität: Inhalte lassen sich automatisch an neue wissenschaftliche Erkenntnisse anpassen.
  • Zeitersparnis: Lehrende werden deutlich von Routineaufgaben entlastet.
  • Zugänglichkeit: Durch automatisierte Sprachanpassung, Übersetzungen und Formatanpassungen wird ein inklusiveres Lernen möglich.

Dem stehen gegenwärtig klare Limitierungen gegenüber:

  • Fehlende emotionale Intelligenz
  • Begrenztes Verständnis uneindeutiger Kontexte oder impliziter Fragen
  • Risiken von Bias-Reproduktion bei Trainingsdaten
  • Unklare Verantwortlichkeit bei Fehlberatung oder Fehlern

Neben technischen Fragen stehen nun auch hochschulpolitische Diskussionen über Urheberrechte, Prüfungsformate und ethische Standards im Fokus.

Praxisnahe Handlungsempfehlungen für Lehrende

Für Bildungsakteur:innen, die Potenziale der KI sinnvoll nutzen wollen, ergeben sich durch das Selbstexperiment folgende konkrete Tipps:

  • Beginnen Sie mit Teilautomatisierungen wie KI-generierten Quizfragen oder Feedbacktexten – so lässt sich der Mehrwert ohne Kontrollverlust testen.
  • Nutzen Sie Open Educational Resources und vernetzen Sie KI-generierte Inhalte mit bestehenden Plattformen (z. B. Moodle, Ilias).
  • Beziehen Sie ethische Überlegungen frühzeitig in den Gestaltungsprozess ein, z. B. mithilfe von Leitlinien der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

Fazit: Neue Rollenbilder für Lehrende und Maschinen

Der Lehrberuf wird sich durch KI tiefgreifend verändern – nicht durch Ersetzung, sondern durch Transformation. Lehrende werden stärker zu Kurator:innen, Feedbackgeber:innen und Coach:innen. Künstliche Intelligenz kann repetitive und analytische Aufgaben übernehmen, aber keinen Begeisterungsfunken ersetzen.

Wie Lehners Experiment zeigt, bergen KI-gesteuerte Kurse großes Potenzial für Effizienz, Skalierbarkeit und Qualitätssicherung – vorausgesetzt, sie werden reflektiert, verantwortungsvoll und transparent eingesetzt.

Was denken Sie? Haben Sie eigene Erfahrungen mit KI in der Bildung gemacht? Teilen Sie Ihre Perspektiven in den Kommentaren – die Zukunft der Lehre schreiben wir gemeinsam.

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