Hosting & Infrastruktur

Open-Source Virtualisierung: Fsas und Proxmox im Visier

Ein modernes, hell erleuchtetes Büro mit zwei IT-Profis in entspannter Atmosphäre, die an Laptops arbeiten und dabei lebhaft über offene Virtualisierungslösungen diskutieren, umgeben von dezentem Server-Equipment und warmem Tageslicht, das eine einladende und zukunftsorientierte Stimmung vermittelt.

Ein strategischer Schulterschluss macht aktuell von sich reden: Fsas Technologies wird offizieller Reseller von Proxmox VE und positioniert sich damit klar als Open-Source-Alternative zu VMware. Inmitten eines sich wandelnden Virtualisierungsmarktes ist das ein Signal mit weitreichenden Implikationen – gerade für Anbieter und Unternehmen auf der Suche nach flexibleren, lizenzkostenfreien Lösungen.

Einordnung der Partnerschaft: Fsas Technologies und Proxmox

Im Juni 2025 gab die Fsas Technologies GmbH ihre offizielle Kooperation mit Proxmox Server Solutions bekannt. Als autorisierter Reseller und Technologiepartner bietet Fsas professionelle Dienstleistungen, Supportangebote und maßgeschneiderte Lösungen auf Basis von Proxmox Virtual Environment (VE) an. Dabei geht es nicht nur um den reinen Verkauf, sondern um den gezielten Aufbau einer ganzheitlichen Open-Source-Virtualisierungsstrategie für KMU, Managed Service Provider und Hosting-Anbieter.

Proxmox VE hat sich in den letzten Jahren als hochgradig stabile, leistungsfähige Lösung für virtuelle Umgebungen etabliert. Auf Basis von KVM (Kernel-based Virtual Machine) und LXC (Linux Container) sowie mit integrierter Weboberfläche und Cluster-Fähigkeiten bietet Proxmox VE einen vollwertigen Ersatz für proprietäre Systeme – allen voran VMware vSphere.

Mit dem zunehmenden Preisdruck und Lizenzmodellen im Zuge der Übernahme von VMware durch Broadcom Anfang 2024 steigt die Nachfrage nach Open-Source-Alternativen. Laut einer aktuellen Umfrage von The 451 Alliance (2024) planen über 31 % der Unternehmen, ihre VMware-Infrastruktur innerhalb der nächsten 12 Monate ganz oder teilweise auf Open-Source-basierte Lösungen umzustellen.

Warum Proxmox jetzt im Fokus steht

Proxmox VE ist nicht neu – aber aktueller denn je. Die Plattform hat sich in Version 8 (Released im Juli 2023) technisch deutlich weiterentwickelt: verbesserte ZFS-Integration, CEPh-optimiertes Storage-Management, starke Performance bei Containern und Virtual Machines, sowie REST-API und Terraform-Kompatibilität. All das macht Proxmox für moderne DevOps-Workflows attraktiv. Durch die Partnerschaft mit Fsas wird diese Technologie nun auch in strukturierte Beratungs- und Serviceangebote eingebettet.

Gleichzeitig fehlt bei vielen Unternehmen bislang das Know-how zur Migration und zum produktiven Einsatz von Proxmox. Genau hier setzt Fsas an: Mit Professional Services, Schulungen und Supportverträgen im Corporate-Umfeld wird die Einstiegshürde gesenkt – ein essenzieller Schritt für den Massenrollout von Open-Source-Virtualisierung im Unternehmenseinsatz.

Die strategische Neuausrichtung vieler Rechenzentrumsanbieter und Cloud Service Provider lässt sich am Beispiel Deutschland deutlich beobachten: Laut einer Studie von EuroCloud Deutschland (2023) berücksichtigen mittlerweile 54 % der Hosting-Anbieter Open-Source-Lösungen aktiv in ihrer Infrastrukturstrategie – ein Anstieg von 18 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Vorteile offener Virtualisierungslösungen im Enterprise-Einsatz

Proxmox bietet nicht nur technologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche und strategische:

  • Kostentransparenz: Keine proprietären Lizenzen oder jährlichen Abogebühren. Unternehmen bezahlen nur für Support- und Dienstleistungspakete.
  • Vendor-Lock-in vermeiden: Durch offene Standards und quelloffene Komponenten lässt sich die Infrastruktur flexibel anpassen und erweitern.
  • Hohe Anpassungsfähigkeit: Ob Kubernetes-Integration, Software-Defined Networking oder Clusterbetrieb – Proxmox ist modular erweiterbar.
  • Schnelle Release-Zyklen: Die Community-basierte Entwicklung sorgt für kontinuierliche Verbesserungen in kurzen Abständen.

Gerade in kritischen Bereichen wie dem öffentlichen Sektor oder im Healthcare-Umfeld, wo Themen wie Datensouveränität und Transparenz besonders wichtig sind, ist die Offenheit von Lösungen wie Proxmox ein entscheidender Vorteil.

Ein Beispiel: Der IT-Dienstleister regioIT, verantwortlich für über 50 kommunale Rechenzentren in NRW, kündigte Anfang 2025 die schrittweise Umstellung von VMware auf Proxmox an – unter anderem mit Support durch Partnerstrukturen wie Fsas. Die eingesparten Lizenzkosten fließen laut regioIT direkt in Sicherheit und Weiterbildung der Admin-Teams.

Herausforderungen bei der Migration von VMware zu Proxmox

So attraktiv die Freiheit ist, so anspruchsvoll gestaltet sich die Umstellung. Proxmox erfordert einen anderen Denkansatz im Vergleich zu VMware-Umgebungen. Hinzu kommen Migrationsaufwand, Redesign von High-Availability-Clustern und die Frage des Datenimports vorhandener VMFS-Datenspeicher.

Fsas fokussiert sich daher auf folgende Themenfelder im Rahmen ihrer Beratungsprojekte:

  • Detaillierte Assessments bestehender VMware-Setups mit Migrations-Simulationen
  • Design skalierbarer Proxmox-Cluster mit ZFS oder CEPH-Storage
  • Bereitstellung von Automatisierungstools zur Vereinfachung von Backup- und Deployment-Prozessen

Laut Fsas-Bericht von Juni 2025 dauert eine vollständige Migration mittelgroßer IT-Umgebungen mit 30 bis 80 virtuellen Maschinen im Schnitt etwa 3 bis 4 Wochen – inklusive Testphase. Der Zeitaufwand amortisiert sich über eingesparte Lizenzkosten in weniger als zwölf Monaten.

Proxmox im Cloud- und Edge-Umfeld

Immer mehr Use Cases rund um Edge Computing und Hybrid-Architekturen setzen ebenfalls auf Proxmox. Besonders im Hosting-Sektor ergibt sich daraus eine neue Flexibilität: Anbieter können auf dedizierten Servern fehlertolerante Cluster mit integrierten Backup-Lösungen realisieren – ohne Lizenzrestriktionen oder CPU-basierte Preismodelle wie bei VMware.

Ein Trend ist die Verbindung von Proxmox VE mit Ansible und Terraform zur automatisierten Provisionierung ganzer Infrastruktur-Stacks. Auch Fsas bietet dazu eigene Playbooks und Vorlagen an, die im Rahmen ihrer Deployments eingesetzt werden.

Ein weiteres Plus: Proxmox unterstützt Natively Container (LXC) und Virtual Machines (KVM), womit gemischte Workloads im selben Cluster betrieben werden können – ideal für DevSecOps-Pipelines oder hybride SaaS-Plattformen.

Praktische Tipps für Unternehmen, die auf Open-Source-Virtualisierung umstellen möchten

  • Proof-of-Concept erstellen: Starten Sie mit einem Minicluster (z. B. 3 Nodes) auf Test-Infrastruktur, um sich mit Proxmox vertraut zu machen.
  • Erfahrenen Partner einbinden: Nutzen Sie etablierte Dienstleister wie Fsas, um Fallstricke im Design und der Migration zu vermeiden.
  • Monitoring und Backup vorab planen: Setzen Sie Tools wie Proxmox Backup Server, Zabbix oder Grafana frühzeitig ein.

Ebenso wichtig ist die Schulung: Proxmox ist zwar intuitiv in der Bedienung, erfordert aber ein solides Verständnis von Linux-Systemadministration, Netzwerktopologien und Storage-Protokollen wie iSCSI oder ZFS.

Fazit: Freie Virtualisierung gewinnt Terrain

Die Partnerschaft zwischen Fsas und Proxmox ist mehr als ein Vertriebsabkommen – sie symbolisiert den Wandel weg von proprietären Monokulturen hin zu offenen, selbstbestimmten Architekturen im Virtualisierungsbereich. Mit zunehmender Reife freier Plattformen und der Professionalisierung begleitender Services fällt es Unternehmen leichter, Alternativen wie Proxmox in Betracht zu ziehen – und umzusetzen.

Der Weg zur offenen IT-Infrastruktur ist zwar technisch herausfordernd, aber strategisch lohnend. Unternehmen, die jetzt investieren, sichern sich Unabhängigkeit, Kostenvorteile und Innovationsspielraum.

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