IT-Sicherheit & Datenschutz

Vorsicht Phishing: So schützen sich Targobank-Kunden vor neuen Betrugsmaschen

Eine helle, einladende Szene in einem modernen Wohnzimmer, in der eine lächelnde ältere Person mit Tablet entspannt Online-Banking nutzt, während natürliches Licht durch große Fenster strömt und eine warme, vertrauensvolle Atmosphäre vermittelt, die vorsichtigen Umgang mit digitaler Sicherheit symbolisiert.

Phishing-E-Mails und gefälschte Webseiten werden immer raffinierter – aktuell geraten vermehrt Kunden der Targobank ins Visier cyberkrimineller Angriffe. Wer nicht wachsam ist, riskiert die Preisgabe sensibler Bankdaten. Wir erklären, wie die Betrugsmaschen funktionieren – und was Sie konkret dagegen tun können.

Neue Phishing-Welle: Targobank-Kunden gezielt im Visier

Im Jahr 2025 verzeichnen Sicherheitsexperten erneut einen deutlichen Anstieg von Phishing-Angriffen im deutschen Bankenwesen. Besonders betroffen: Kunden der Targobank. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stiegen Phishing-Vorfälle im Finanzsektor im Jahr 2024 um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Angreifer gehen dabei immer ausgeklügelter vor: Gefälschte E-Mails und täuschend echte Nachbildungen der Targobank-Webseite sind nur der Anfang.

Die aktuelle Masche: Per E-Mail oder SMS erhalten Nutzer eine vermeintlich dringende Sicherheitswarnung. Der Text suggeriert, das Konto sei kompromittiert oder müsse aus regulatorischen Gründen überprüft werden. Ein enthaltener Link führt dann zu einer Webseite, die der Originalseite der Targobank nahezu exakt nachempfunden ist – inklusive Logo, CI-Farben und Login-Maske.

Wie Phishing funktioniert – und warum es so gefährlich ist

Phishing zählt zu den ältesten und dennoch effektivsten Methoden des Social Engineering. Ziel ist immer die Erlangung von Zugangsdaten, TANs oder sogar vollständigen Bankzugängen. Oftmals verwenden Angreifer sogenannte Credential Harvesting Sites, bei denen Nutzerdaten direkt in ihre Hände gelangen. Besonders gefährlich: Häufig werden diese Seiten mit SSL-Zertifikaten ausgestattet, sodass selbst das „https“-Schloss in der Adresszeile keine Sicherheit bietet.

Phishing-Versuche erfolgen nicht nur per E-Mail, sondern zunehmend auch über SMS (Smishing) oder Telefon (Vishing). Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen aus dem ersten Quartal 2025 gaben 47 % der Befragten an, innerhalb der letzten 12 Monate mindestens einmal eine Phishing-Nachricht im Zusammenhang mit ihrer Bank erhalten zu haben. Ein weiteres Drittel wurde sogar mehrfach kontaktiert.

Typische Merkmale verdächtiger Nachrichten

Auch wenn viele Phishing-Mails zunehmend professionell gestaltet sind, gibt es typische Warnsignale, die Verbraucher erkennen sollten:

  • Druck durch Zeit: Mails enthalten Formulierungen wie „sofort handeln“, „letzte Warnung“ oder „Konto wird gesperrt“.
  • Rechtschreib- oder Grammatikfehler: Oft ein Hinweis auf schlecht übersetzte Inhalte oder automatisierte Massenmails.
  • Unpersönliche Ansprache: Seriöse Banken sprechen Kunden mit ihrem Namen an, Phishing-Nachrichten hingegen mit „Sehr geehrter Kunde“ o.ä.
  • Verdächtige Links: Die URL im Link stimmt nicht exakt mit der Domain Ihrer Bank überein (z. B. targobank-login[dot]com).
  • Anhang mit ausführbaren Dateien: .exe, .zip oder .js-Dateien sind ein klares Warnsignal.

So schützen Sie sich vor Phishing als Targobank-Kunde

Die Targobank informiert ihre Kunden regelmäßig auf ihrer Webseite sowie über Kunden-Mailings zum Thema Phishing. Zusätzlich empfiehlt auch die Verbraucherzentrale gezielte Schutzmaßnahmen für Bankkunden, um Datendiebstahl und Finanzverlust zu verhindern.

  • Melden Sie verdächtige E-Mails der Targobank direkt an sicherheit@targobank.de.
  • Verwenden Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung bei der Online-Banking-Anmeldung sofern verfügbar.
  • Rufen Sie die Login-Seite der Bank niemals über Links aus E-Mails auf – sondern stets direkt über den Browser (manuelle Eingabe der URL oder Favoritenliste).
  • Nutzen Sie aktuelle Antivirenprogramme und halten Sie Ihr Betriebssystem ständig auf dem neuesten Stand.
  • Installieren Sie Browser-Add-ons wie NoScript oder Phishing-Filter, um gefährliche Inhalte frühzeitig zu blockieren.

Verbraucherzentrale warnt: Zahl betrügerischer Webseiten steigt stark

Wie die Verbraucherzentrale meldet, ist die Anzahl an gemeldeten Phishing-Webseiten im Zusammenhang mit bekannten Banken 2024 um über 70 Prozent angestiegen. Bei Stichproben entdeckte man vermehrt auch professionell gehostete Seiten mit deutschen IP-Adressen, was einen deutlichen Qualitätssprung signalisiert. Inzwischen arbeiten viele Kriminelle mit sogenannten Phishing-as-a-Service (PhaaS)-Anbietern, die komplett fertige Betrugs-Webseiten verkaufen.

Ein weiteres Problem: Die gefälschten Seiten werden häufig über kompromittierte Server legitimer Webseiten betrieben, wodurch sie für Laien kaum zu erkennen sind. Gefährlich wird es insbesondere, wenn Opfer versehentlich ihre gesamte Kontoinformation inklusive TAN bzw. iTAN eingeben – so erhalten die Angreifer unmittelbaren Zugriff auf das Konto.

Auch Targobank-Kunden sind davon betroffen. In den letzten Monaten berichteten verschiedene regionale Polizeidienststellen, dass insbesondere Senioren und wenig technikaffine Nutzer:innen ins Visier geraten sind. Die Schadenssummen reichen von einigen hundert bis zu mehreren zehntausend Euro pro Fall.

Ein aktuelles, aufsehenerregendes Beispiel: Im Mai 2025 informierte die Polizeidirektion Düsseldorf über einen Fall, bei dem ein 72-jähriger Targobank-Kunde durch eine gefälschte Sicherheits-Mail 23.500 Euro verlor – trotz Zwei-Faktor-Authentifizierung. Der Täter konnte durch Social Engineering eine zusätzliche Authentifizierung über das Telefon erreichen.

Was hier deutlich wird: Phishing ist längst keine triviale Gefahr mehr, sondern entwickelt sich zur ernsthaften Bedrohung für jeden Bankkunden.

Was unternimmt die Targobank gegen Phishing?

Laut offizieller Stellungnahme arbeitet die Targobank eng mit Strafverfolgungsbehörden sowie IT-Security-Unternehmen zusammen, um betrügerische Seiten schnellstmöglich vom Netz zu nehmen. Zusätzlich bietet das Institut mittlerweile regelmäßige Sicherheitsnewsletter, Tipps zur Prävention und erklärt auf ihrer Webseite unter der Rubrik „Sicherheit“ typische Betrugsmaschen. Auch im Online-Banking selbst werden Sicherheits-Hinweise prominent angezeigt, sobald verdächtige Aktivitäten bemerkt werden.

In Kooperation mit dem Bundesverband deutscher Banken informiert die Targobank regelmäßig im Rahmen der Aktion „Klartext reden über Geld und Sicherheit“, wie Kunden ihre Daten schützen können. Ziel ist es, digitale Kompetenz und Selbstschutz zu fördern – insbesondere bei älteren oder technikferneren Kunden.

Digitaler Selbstschutz: Aufklärung bleibt der wichtigste Faktor

Studien zeigen: Der entscheidende Faktor für den Erfolg oder Misserfolg von Phishing-Angriffen ist nicht die Technologie, sondern die Aufmerksamkeit des Empfängers. Laut einer Untersuchung des Hasso-Plattner-Instituts aus 2024 ist der Mensch in 76 % der Fälle der entscheidende Angriffsvektor – oft durch mangelnde Schulung oder Überforderung mit digitalen Systemen.

Daher wird Cyberhygiene immer wichtiger. Verbraucher sollten sich regelmäßig über aktuelle Betrugsmaschen informieren, ihre Endgeräte absichern und grundsätzlich wachsam im Netz agieren. Besonders Banken spielen hier eine Schlüsselrolle durch einfache Nutzerkommunikation, transparente Sicherheitsvorkehrungen und Schulungsangebote.

Verbraucherschützer fordern zudem die stärkere Einbindung öffentlicher Kampagnen und klare, verpflichtende Maßnahmen gegen betrügerische Domains – etwa durch schnellere Reaktionszeiten der Domain-Registrare.

Fazit: So bleiben Sie beim Online-Banking sicher

Phishing-Angriffe gegen Targobank-Kunden zeigen exemplarisch, wie professionell Cyberkriminalität heute organisiert ist. Doch mit dem richtigen Wissen, einer gesunden Portion Skepsis und einfachen Schutzmaßnahmen lässt sich der Schaden in den allermeisten Fällen vermeiden. Besonders wichtig: Keine Panik bei verdächtigen Nachrichten – sondern ruhig prüfen, nicht klicken, und im Zweifelsfall bei der Bank rückversichern.

Die besten Schutzmaßnahmen liegen in Ihrer Hand:

  • Vermeiden Sie hektisches Reagieren auf unerwartete Aufforderungen.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoaktivitäten.
  • Halten Sie Ihre Geräte und Browser stets aktuell.

Cyberkriminelle bauen auf unsere Unvorsichtigkeit – lassen Sie es nicht so weit kommen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen oder Fragen zum Thema Phishing in den Kommentaren oder diskutieren Sie in unserem Security-Forum mit anderen Leserinnen und Lesern.

Schreibe einen Kommentar